Das Schwuz von morgen wird wohl kleiner
Im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hat sich die zuständige Senatorin Sarah Wedl-Wilson zum geschlossenen queeren Club Schwuz geäussert.
Das Schwuz habe «jahrzehntelang Pionierarbeit» geleistet, so Kultursenatorin Wedl-Wilson laut B.Z. Nun solle ein kleinerer Ort für den Traditionsclub gesucht werden. Dies beschäftige derzeit die Club Commission, damit «das Schwuz als Idee weiter fortgesetzt werden kann», wird Wedl-Wilson zitiert. Berlins schwuler Finanzsenator Evers hatte zuvor gesagte, es lohne sich zu schauen, was das Land an eigenen Flächen habe.
Am 1. November wurde im Schwuz am Standort Neukölln die letzte Party gefeiert. Diesen Ort wolle man nun für einen anderen Club sichern, als Beispiel nannte Wedl-Wilson das Watergate. Der Club hatte Ende 2024 schliessen müssen, der Grund seien steigende Kosten und eine sich wandelnde Clubkultur gewesen. So wurde auch das Aus des Schwuz und der Busche erklärt (MANNSCHAFT berichtete).
Im Sommer hatte das Schwuz Insolvenz angemeldet. Damals erklärten die Betreiber*innen, man habe die Reissleine ziehen müssen, bevor die Zahlungsunfähigkeit eintrete. Trotz Sparmassnahmen und struktureller Veränderungen sei die wirtschaftliche Lage ernster als erwartet gewesen. Nun hat der queere Tradidionsclub geschlossen: Am 1. November wurde die letzte Party gefeiert.
Nach monatelangen Gesprächen mit potenziellen Investor*innen hatte sich in Berlin keine Partei gefunden, die das Schwuz im jetzigen Zustand habe übernehmen wollen oder die nötigen Mittel habe aufbringen können. Der Ort sei mehr als nur ein Club gewesen, hiess es beim Schwuz. «Es war ein Zuhause, ein Zufluchtsort, ein Symbol queerer Geschichte.»
Das traditionsreiche «Schwulen-Zentrum», einst in Schöneberg gegründet und zuletzt in Neukölln beheimatet (wo es immer wieder zu queerfeindlichen Straftaten kommt – MANNSCHAFT berichtete), war seit 1977 ein zentraler Ort der queeren Szene.
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