«Pride Champion Index»: Vielfalt stärkt Organisationen auch in Krisenzeiten

Grossunternehmen, Mittelständler und öffentliche Institutionen setzen auch 2025 auf LGBTIQ-Diversity

Mann im Anzug
Symbolfoto (Bild: Hunters Race/Unsplash)

Der aktuelle «Pride Champion Index 2025» der Uhlala Group zeigt: Trotz politischer Spannungen und Polarisierung nehmen Unternehmen und öffentliche Institutionen in Deutschland ihre Verantwortung für eine gerechtere Arbeitswelt sehr ernst.

Auch wenn insgesamt weniger Organisationen am «Pride Champion Audit» – einer Art Qualitätskontrolle oder Bestandsaufnahme, die extern überprüft wird – teilgenommen haben, erreichen die teilnehmenden Arbeitgeber*innen die höchsten Werte seit Einführung des Audits, heisst es in einer Pressemitteilung.

Die Daten bestätigen einen klaren Trend: Dort, wo Vielfalt strukturell verankert ist, entstehen stabile, widerstandsfähige Arbeitsumfelder – unabhängig von der aktuellen politischen Stimmungslage. (MANNSCHAFT berichtete, dass bei Diversity-Diskussionen oft nur Frauenförderung Thema sei, nicht LGBTIQ.)

Höchstwerte für Grossunternehmen und stabile Mittelständler Laut «Pride Champion Index» erreichen Grossunternehmen mit durchschnittlich 90 Prozent einen historischen Höchstwert. Vielfalt wird hier zunehmend als fester Bestandteil von Governance, Führung und Risikomanagement verstanden. Kleine und mittelständische Unternehmen schneiden mit 87,4 Prozent ebenfalls bemerkenswert ab und erweisen sich damit als unterschätzter Stabilitätsfaktor: Zwar treten sie weniger öffentlich in Erscheinung, bieten aber klare Strukturen und Substanz.

Öffentliche Institutionen kommen auf 85,3 Prozent und zeigen ein gespaltenes Bild: Während einige als strukturelle Vorreiter gelten, bremsen andere aufgrund politischer Rahmenbedingungen. Erstmals erhalten LGBTIQ-Netzwerke breitere institutionelle Anerkennung: 85,7 Prozent der Mitarbeitenden können ihr Engagement offiziell als Arbeitszeit verbuchen.

Branchen im Vergleich Auch beim Branchenvergleich zeigt sich ein deutliches Bild: Versicherungen führen mit 98,65 Prozent, während die Rechtsbranche mit 72,16 Prozent das Schlusslicht bildet.

Der «Pride Champion Index» verdeutlicht nicht nur messbare Fortschritte, sondern auch strukturelle Lücken: Viele Organisationen sprechen zwar über Werte, lassen diese aber selten extern überprüfen. Diejenigen, die das Audit durchlaufen, schaffen belastbare Bedingungen für Sicherheit, Gleichbehandlung und Transparenz – und setzen ein deutliches Zeichen in einer Zeit, in der Zugehörigkeit und Vielfalt öffentlich infrage gestellt werden.

Stuart Bruce Cameron, Gründer der Uhlala Group, betont: «2025 ist das Jahr, in dem sichtbar wird, welche Organisationen ihre Werte nicht nur formulieren, sondern messbar machen. Die Teilnahme am «Pride Champion Audit» ist kein Imageprojekt, sondern eine bewusste Entscheidung für Verantwortung. In Zeiten politischer Polarisierung zeigt sich, wer wirklich Haltung zeigt.»

Das Audit als Wegweiser für Organisationen Das «Pride Champion Audit» zählt zu den umfassendsten LGBTIQ-Diversity-Audits in Deutschland. Seit sieben Jahren prüft es Strukturen, Prozesse, Führung, Kommunikation und Organisationskultur und macht damit deutlich, wie stabil die internen Grundlagen tatsächlich sind.

Organisationen erhalten durch das Audit eine fundierte Analyse, konkrete Handlungsempfehlungen und eine objektive Einordnung ihres Engagements – unabhängig davon, ob sie das «Pride Champion Siegel» erreichen.

Die Uhlala Group arbeitet seit 2009 daran, LGBTIQ-Vielfalt in Unternehmen und öffentlichen Institutionen sichtbar und messbar zu machen.

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