Nach VwGH-Entscheidung: Wie steht es um trans Menschen in der Arbeitswelt?
Pride Biz Austria und das Rechtskomitee Lambda fordern Verbesserungen
Der Verband Pride Biz Austria fordert die diskriminierungsfreie Möglichkeit für alle Menschen in Österreich, den Personenstand eintragen zu lassen, oder auch ganz zu streichen, der ihrer eigenen Lebensrealität am besten entspricht.
Das sagt Lukas Burian, Präsident von Pride Biz Austria (ein Verband der sich für LGBTIQ in Wirtschaft und Arbeitswelt engagiert), in einer Pressemitteilung und vorm Hintergrund der jüngsten Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH). Der hatte kürzlich den zugestellten Antrag einer nicht-binären Person abgelehnt, ihren Geschlechtseintrag gänzlich aus dem Personenstandsregister zu streichen.
Zudem kam das Gericht zum Entschluss, dass es für die Eintragung des Geschlechts grundsätzlich auf «das biologische, körperliche Geschlecht» ankomme (MANNSCHAFT berichtete über LGBTIQ-Proteste zum politischen Richtungswechsel in Österreich).
Diese Entscheidung könne in Zukunft den Personenstandseintrag für trans Personen deutlich erschweren - bis der Verfassungsgerichtshof «ein Machtwort» spricht und diese «schwere Menschenrechtsverletzung» beendet, wie Helmut Graupner, Präsident des Rechtskomitees Lambda (RKL) fordert und erwartet. Nur dann könne Österreich «wieder in die Gemeinschaft der menschenrechtskonformen Länder» zurückkehren, so Graupner. «Bis dahin werden trans Personen jedoch leider wieder Blossstellung und Zwangsouting ausgesetzt sein», ergänzt der Rechtsanwalt.
Auch Pride Biz Austria «bedauert» die Entscheidung des VwGH: Rückschritte wie diesen könne man «auf keinen Fall akzeptieren», so Lukas Burian.
«Es freut uns, dass viele Unternehmen bereits Pioniergeist beweisen und ihren Mitarbeitenden unabhängig von gesetzlichen Bestimmungen die sogenannte ‹Self-ID› anbieten, also die Möglichkeit, innerhalb der Organisation unabhängig von Passeinträgen mit dem von ihnen bevorzugten und verwendeten Namen sichtbar zu sein. Niederschwelliger Zugang zur Personenstandsänderung ist absolut essenziell für eine inklusive Arbeitsumgebung», erklärt Astrid Weinwurm-Wilhelm, Vizepräsidentin von Pride Biz Austria.
Erste Details bekannt: So wird die Vienna Pride 2025 Vienna Pride (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Pride
Pride in Innsbruck: 4000 Menschen und ein 4,2 km langer Umzug
Etwa 4000 Menschen haben die Pride in Innsbruck besucht – und das aus einigen Teilen in und ausserhalb Österreichs.
Von Newsdesk Staff
Österreich
USA
Pete Buttigieg greift Donald Trump wegen trans Rechte im Sport an
Der offen schwule US-Politiker Pete Buttigieg hat sich erneut deutlich für die Rechte von trans Menschen ausgesprochen – insbesondere für deren Teilhabe an Sportveranstaltungen.
Von Newsdesk Staff
TIN
Politik
Sport
People
Chappell Roan will mit Erlös aus Konzerten trans Jugendliche unterstützen
Ein Dollar von jedem verkauften Ticket soll an LGBTIQ-Hilfsorganisationen gehen.
Von Newsdesk Staff
Musik
Unterhaltung
TIN
Lesbisch
Deutschland
Schwuler SPD-Politiker Daniel Born tritt nach Hakenkreuz-Schmiererei zurück
Er spricht von einer «Kurzschlussreaktion» als Folge einer AfD-Rede zu trans Kindern.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN