Berlin verliert queeren Feierort: Die Busche schliesst
Am Samstag schliesst die Busche. Nach vier Jahrzehnten macht der queere Club für immer zu.
Die Geschichte der Busche geht zurück auf die frühen 1980er Jahre. Damals wurde noch in einer Mehrzweckhalle in der Buschallee in Berlin-Weißensee getanzt, daher stammt der Name. Nun steht das Ende bevor.
Es liege an den gestiegenen Kosten, zitiert die B.Z. Busche-Betreiberin Carla Pahlau. «Strom, Gema, Versicherungen, Müllabfuhr, Miete, Lohnkosten. Das kann man als kleines Unternehmen nicht mehr auffangen.» Auch hätten Lieferanten die Getränkepreise erhöht. All diese Kosten könne man nicht mehr umlegen.
Laut Pahlau hätten sich die Gästezahlen seit der Corona-Pandemie halbiert, die Clubkultur sei «nicht mehr die gleiche». Nun gebe es mehr Heimpartys oder Raves in Parkanlagen.
Ex-Kultursenator Klaus Lederer bedauert das Ende der Busche. «Solche Anlaufpunkte brauchen queere Menschen, denn unsere Communitys sind vielfältig», so der Ex-Linke. «Gehen sie verloren, wird der soziale Kosmos kleiner, Berlin ärmer und queeres Leben unsicherer.»
Lederer erinnert sich in dem Bericht: «Die Busche war für mich vor allem als Jugendlicher wichtig. Sie war ein Treffpunkt, um Bekannten zu begegnen, zu feiern und Kontakte zu knüpfen. Meist gab es den klassischen Discosound der 1990er-Jahre. Und wir sahen auch so Nineties aus!»
Am Samstag, nach dem Berliner CSD, findet die finale Party statt: «Last Dance» heisst das Motto zum Abschied.
«Wir sind kein Berghain, das Schwuz ist doch das Wohnzimmer!» Ein Mitarbeiter spricht über die schlechte inerne Stimmung in dem queeren Club (zum MANNSCHAFT-Interview).
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