Nach Anschlag: Queere Szene-Bar in Rostock wieder eröffnet

Aus Solidarität mit der «b sieben» waren Tausende auf die Strasse gegangen

Demonstrant*innen in der Innenstadt von Rostock
Demonstrant*innen in der Innenstadt von Rostock im November (Bild: Jens Büttner / dpa)

Ein mutmasslicher Brandanschlag auf eine queere Szene-Bar im November in Rostock hat Empörung gesorgt. Jetzt wurde Wiedereröffnung gefeiert.

Die queere Bar «b sieben» in der Altstadt von Rostock hat am Freitagabend wieder ihre Türen geöffnet. Im Herbst hatten Zeug*innen einen schwarz gekleideter Mann beobachtet, der vermutlich mehrere Brandsätze auf bzw. in die Bar geworfen hatte.

Am frühen Sonntagmorgen war damals das Feuer ausgebrochen. Verletzt wurde dabei niemand. Doch die Flammen verursachten einen Schaden von rund 100'000 Euro. In den vergangenen Monaten wurde die Bar ausgeräumt, saniert und die Wiedereröffnung vorbereitet.

Die Versicherung trage einen grossen Teil der Wiederaufbaukosten, erklärte die «b sieben» im Dezember via Instagram und bedankte sich bei ihren Follower*innen für den Support. «Eure Spenden werden wir nutzen, um unser Team zu unterstützen und ausgefallenes Trinkgeld auszugleichen. Sollte etwas übrig bleiben, spenden wir den Rest an Organisationen, die sich für die queere Community einsetzen.»

Wie der NDR berichtet, hat die Polizei keinen neuen Ermittlungsstand. Immer noch sei unbekannt, wer die Brandsätze geworfen haben könnte. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft seien die Ermittlungen der Kriminalpolizei noch nicht abgeschlossen. Darum liesse sich auch noch nicht beurteilen, ob der Anschlag queerfeindlich motiviert war.

0In Rostock gingen mehr als 1'500 Menschen auf die Strasse, um gegen Queerfeindlichkeit zu demonstrieren
In Rostock gingen mehr als 1'500 Menschen auf die Strasse (Bild: Jens Büttner / dpa)

Nach dem Anschlag gab es in Rostock Demos gegen Queerfeindlichkeit. Wenn ein Treffpunkt wie die Bar «b sieben» schon zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit Ziel eines Brandanschlages werde, dann sorge das für enorme Unsicherheit und für Ängste nicht nur in der queeren Community, hatte Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) zuvor betont (MANNSCHAFT berichtete).

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