«Als schwuler Mann in Palästina kommst du nicht weit»
Der CDU-Politiker äussert sich in einem Podcast
Der offen schwule Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spricht in einem Podcast über Judenhass und Homophobie.
Schon Ex-CDU-Parteichef Armin Laschet zeigte sich erschrocken über das Ausmass der Unterstützung für die Palästinenser*innen und den oft damit einhergehenden Judenhass. Dass sich queere Menschen diesen Demonstrationen anschliessen, verstehe er nicht (MANNSCHAFT berichtete). Die Hamas sei ein Scharia-Staat.
Auch Jens Spahn kann Demos wie «Queers for Palestine» nicht nachvollziehen. «Als schwuler oder gar queerer Mann in Palästina kommst du höchstens ein paar Stunden weit», sagte er im Podcast «Deutschlands schwere Fehler» von Bild-Vize Paul Ronzheimer. Im Gegenzug hob er hervor, Israel sei der einzige Staat im gesamten Nahen Osten, der sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten Rechte einräume (MANNSCHAFT berichtete).
Der frühere Gesundheitsminister berichtet in dem Podcast auch von einem homofeindlichen Erlebnis an einer Schule. Als er dort erzählt habe, dass er mit einem Mann verheiratet ist, setzte sich ein afghanischer Junge demonstrativ weg. «Nach dem Motto: Das ist ja ansteckend, dieses Schwulsein», so Spahn.
Der CDU-Politiker übt auch deutliche Kritik an der Jugendarbeit in muslimischen Gemeinden und Moscheen. «Die Frage ist ja: Was passiert in dieser Jugendarbeit? Ist das Abschottung nach dem Motto: «Die anderen sind alle Andersgläubige und böse?»
Es müssten heute wieder «Grundsatzfragen» diskutiert werden müssen, von denen man dachte, sie seien geklärt. Man habe immer gedacht, dass bei Jugendlichen «alles viel freier, offener, selbstverständlicher» sei als früher. Nun kämen Fragen, die er «vor 15, 20 Jahren mal in der CDU diskutiert habe», von muslimischen Migrant*innen.
Spahn selbst erlebe zwar «heftige», auch teilweise gewaltbereite Schwulenfeindlichkeit nur selten. Allerdings bekomme er homofeindliche Vorfälle «schon sehr stark zurückgemeldet». Dies schränke «auch schwules lesbisches Leben und damit die berühmte Vielfalt» ein.
Auf zum Voting: Wer wird Queero 2023? Hier sind die nominierten Vereine und Aktivist*innen aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland
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