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25 Jahre «Harry Potter» – Trennung von Werk und Autorin?

Man missverstehe sie, glaubt J. K. Rowling

J.K. Rowling
Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling (Foto: Debra Hurford Brown / Tbp2018 / Wiki Commons)

Vor 25 Jahren erschien der erste von insgesamt sieben «Harry Potter»-Romanen in Deutschland. In Hamburg haben an diesem Samstag Hunderte Fans die Möglichkeit, sich einmal wie Harry Potter zu fühlen und an einem Weltrekordversuch teilzunehmen.

Die Fans müssen dafür – ausgestattet mit schwarzem Umgang, Narbe und Brille – zum Rathausmarkt kommen. Machen dies im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des ersten Harry-Potter-Bandes in Deutschland mehr als 997 Menschen, wird das Rekord-Institut für Deutschland den Rekord offiziell beurkunden.

Kurz zuvor hat der Carlsen-Verlag eine Neuausgabe auf den Markt gebracht: Alle «Harry Potter»-Bücher in einem Band, 3’400 Seiten stark. Verlegerin Renate Herre wurde in einem aktuellen Interview mit der Zeit (bezahlpflichtig) gefragt, ob die transphoben Aussagen von Autorin J. K. Rowling der Marke «Harry Potter» schade.

«Soweit wir das mitbekommen, sind es weniger Eltern, die sich von J. K. Rowling distanzieren, als Jugendliche und junge Erwachsene», so Herre. «Ich plädiere für eine Trennung von Werk und Autor, aber wir wurden auch schon angefeindet, weil wir die Bücher weiter verlegen. Es sind einzelne Menschen, die für sich eine Entscheidung getroffen haben und diese teilweise sehr lautstark auf Social Media verbreiten.» Sie sei fest davon überzeugt, dass Harry Potter weiterhin neue Leser*innen findet.


Rowling selber hatte vor ein paar Monaten erklärt, sie schere sich nicht um negative Konsequenzen für ihren Ruf durch ihre umstrittenen Aussagen zu trans Personen (MANNSCHAFT berichtete). Fans, die ihr vorwerfen, ihr Vermächtnis zerstört zu haben, hätten sie zutiefst missverstanden: «Ich laufe nicht im Haus herum und denke über mein Vermächtnis nach», sagte Rowling demnach.

«Wie wichtigtuerisch, sein Leben zu leben, in dem man herumläuft und denkt, was sein Vermächtnis sein wird. Das ist egal, ich werde tot sein», betonte die Schriftstellerin. «Mir geht es um das Jetzt. Mir geht es um die Lebenden.»

Rowling war in der Vergangenheit immer wieder wegen ihrer Haltung kritisiert worden, etwa zu einem liberalen Gesetz in Schottland, mit dem trans Menschen ohne medizinisches Gutachten ihren Geschlechtseintrag ändern können (MANNSCHAFT berichtete).


Auch der «Harry Potter»-Darsteller Daniel Radcliffe distanzierte sich von ihr (MANNSCHAFT berichtete). Rowling weist die Vorwürfe zurück, sie sieht sich als Frauenrechtlerin.


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