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Pädophilie-Kontroverse: Verlag löst Buchvertrag mit Milo Yiannopoulos auf

Milo Yiannopoulos ist offen schwul und ein leidenschaftlicher Anhänger der Trump-Pence-Regierung. Der britische Blogger der rechtskonservativen Plattform Breitbart ist für seine extremen Ansichten bekannt, die ihm eine lebenslange Sperre auf Twitter beschert hatten. Erst kürzlich hatte er in einer Talkshow Transmenschen als geisteskrank bezeichnet.

Im Juni hätte im Verlag «Simon & Schuster» sein Buch «Dangerous» erscheinen sollen. Darin wollte sich Yiannopoulous zu seinem Engagement in der Alt-Right-Bewegung und zu seiner umstrittenen College Tour in den USA äussern. Nun sind Videoclips aufgetaucht, in denen Yiannopoulos Sex mit 13-Jährigen gutheisst. (Videolink nachträglich hinzugefügt, Anm.d.Red.)

«Nach reiflicher Überlegung werden Simon & Schuster und Threshold Books die geplante Veröffentlichung von «Dangerous» von Milo Yiannopoulos streichen», twitterte Adam Rothberg, Sprecher von Schuster & Schuster.


Viele User auf Twitter begrüssten den Entscheid von Simon & Schuster, «Dangerous» nicht auf den Markt zu bringen. Andere konnten nicht verstehen, weshalb die pädophilen Aussagen von Yiannopoulos für den Verlag zu weit gingen, die transphoben und rassistischen Ansichten jedoch nicht.

@AdamRothberg @simonschuster @threshold_books so to clarify: racism and transphobia = worthy of a book contract. pedophilia = not?

— Richard Lawler (@rjcc) 20. Februar 2017

Auch die «Conservative Political Action Conference» – ein Meinungsforum für amerikanische Konservative – hat ihn gestern von der Rednerliste gestrichen. Dort hätte Yiannopoulos zum Thema Meinungszensur auf dem College-Campus sprechen sollen.

Bestseller unter den Vorbestellungen
Das Buch hätte für den Verlag einen beachtlichen Umsatz generiert. Nur wenige Stunden nach Bekanntgabe des kontroversen Buchprojekts landete «Dangerous» auf Platz 1 der Vorbestellungen in den USA, schrieb Business Insider im Dezember. Das Honorar von Yiannopoulos belief sich gemäss der Plattform auf 250’000 US-Dollar.


«Ich habe die Spitzenmanager von Simon & Schuster getroffen und mein Bestes gegeben, um sie während einer halben Stunde mit anzüglichen Witzen und skandalösen Ansichten zu schockieren», sagte Yiannopoulos damals. «Ich dachte, sie würden mich rausschmeissen. Stattdessen boten sie mir eine Tonne Geld an.»

Die Ankündigung des Buches hatte für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Einige Autoren des Verlages riefen zum Boykott auf und gaben an, ihr Buch nicht länger beim Verlag veröffentlichen zu wollen.

Yiannopoulos sei «falsch verstanden» worden
Nach der Bekanntgabe von «Simon & Schuster» meldete sich Yiannopoulos in einem Statement und einem Video zu Wort. Er sei kein Befürworter der Pädophilie und habe in der Vergangenheit bereits drei Pädophile «geoutet». Eine Mischung aus britischem Sarkasmus, Provokation und Galgenhumor habe zu diesem Missverständnis geführt. Er «bereue» diesen Vorfall.

«Ich glaube nicht, dass Sex mit 13-Jährigen in Ordnung ist», sagte er. «Als ich die Zahl 13 erwähnte, sprach ich über das Alter, in dem ich meine eigene Jungfräulichkeit verlor.»

Es sei ein Fehler gewesen, das Wort «boy» («Knabe») zu verwenden. «Schwule Männer verwenden es oft anstelle von ‹young man›, um junge Männer oberhalb des Schutzalters zu bezeichnen», sagte Yiannopoulos.

Seine Wortwahl sei definitiv irreführend gewesen, sagte er. Trotzdem werde ihn diese Niederlage nicht vernichten. Er werde weitermachen, schrieb er auf Facebook.


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