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WM in Katar: «Wenn du LGBTIQ bist, dann versteck dich oder du stirbst»

Neue Doku im Vorfeld der Fussball-WM

Katar
Souq Waqif Doha, Hauptstadt von Katar (Foto: Nikku/XinHua/dpa)

Zwei Monate vor der Fussball-Weltmeisterschaft bringt Magenta eine Doku zum Thema Homosexualität im Gastgeberland Katar heraus.

«Wenn du LGBTIQ bist, dann versteck dich, oder du wirst gefangen und getötet», sagt der schwule Ali in dem Trailer des bei Magenta TV erscheinenden Films «Kein Regenbogen in der Wüste».

Offiziell haben die Regierung des Emirats und der Weltverband FIFA angegeben, dass alle Menschen bei der WM (21. November bis 18. Dezember) in Katar willkommen seien, die Realität sieht jedoch anders aus – vor allem für die in Katar lebende Bevölkerung. Das nahm kürzlich auch Entertainer Oliver Pocher zum Anlass für eine Protestaktion (MANNSCHAFT berichtete).

Trotz der verheerenden Menschenrechtslage in Katar wurde zuletzt – auch vom Deutschen Fussballbund – immer wieder kommuniziert, dass derartige Sportturniere den Status Quo verändern können und langfristig für Veränderung sorgen. Kritiker*innen hingegen sehen das Event nur als Verschleierung der Tatsachen, das den Veranstaltern zudem noch finanzielle Vorteile verschafft.


Mit deutlichen Worten wird auch Oliver Bierhoff gezeigt: «Die Rechtsicherheit ist nicht gegeben», sagt der DFB-Direktor in dem Werbetrailer zur Doku. Schon im Vorfeld hatte er die Austragung in Katar offen negativ angesprochen und den Umgang mit Homosexuellen in Katar als «inakzeptabel» kritisiert (MANNSCHAFT berichtete).

Die 65-minütige Dokumentation des Hamburger Filmemachers Michael Maske zeigt die unterschiedlichen Ansichten zur bevorstehenden WM auf und konstrastiert sie mit einem Tatsachenbericht, in dem Betroffene sich äussern. Ab diesem Montag ist die im Rahmen einer Kooperation zwischen Telekom Magenta und Funke Medien entstandene Produktion auf dem neuen WM-Kanal von Magenta TV zu sehen.

«Wir wollten die Probleme in Katar nach bestem Gewissen aufzeigen, wollten aber auch offen für Dinge sein, die zeigen, warum es möglicherweise auch gut sein kann, dass die WM dort stattfindet», sagt Maske in einem Interview mit Abendblatt.


In Katar ist Homosexualität gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft. Amnesty International hatte zuletzt geurteilt, dass Frauen sowie lesbische, schwule, bisexuelle, trans und inter Menschen «sowohl durch Gesetze als auch im täglichen Leben weiterhin diskriminiert» würden.


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