Wegen Raps gegen Schwule und Muslime: 10 Jahre Haft
Der gebürtige Linzer verherrlichte in seiner Musik Adolf Hitler
Ein österreichischer Rapper ist wegen Verstössen gegen das NS-Verbotsgesetz zu zehn Jahren Haft verurteilt worden.
Die rechtsextremen Songs des Musikers mit dem Künstlernamen Mr. Bond erlangten nach dem Anschlag in Halle an der Saale im Jahr 2019 breitere Bekanntheit, weil der rechte Terrorist den Livestream seiner Tat im Internet mit der Musik des Österreichers unterlegte. Der Richter am Wiener Landesgericht begründete sein Urteil am Donnerstag mit der Gefährlichkeit des 37-jährigen Angeklagten.
Der Richter wies darauf hin, dass seine Songs im Internet bereits ein paar hunderttausend Mal heruntergeladen worden sind. Laut Anklage verherrlichte der Rapper in seiner Musik und seinen Videos den Nationalsozialismus, Adolf Hitler und die Massenvernichtung von Juden.
Ausserdem habe er Hass-Lieder gegen Homosexuelle, Muslime und Menschen mit dunkler Hautfarbe produziert. Der gebürtige Lienzer hatte auch ein Video verbreitet, in dem er dem Attentäter Tribut zollte, der 2019 in Moscheen in Christchurch in Neuseeland 51 Menschen tötete. Laut Anklage der Wiener Staatsanwaltschaft, aus der Report München zitiert, soll er online Bilder verbrannter jüdischer Babys getauscht haben.
Der Angeklagte bekannte sich schuldig. «Ich war verblendet und erkenne erst jetzt die Tragweite meines Handelns», sagte er vor Gericht.
Sein 34 Jahre alter Bruder wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Der gestand zwar, eine rechtsextreme Website betrieben zu haben, doch er bestritt, die Musik seines älteren Bruders im Internet hochgeladen zu haben. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Der Rapper Mavi Phoenix meldet sich zurück mit neuem Album und neuer Stimme und sagt «Bei keinem Menschen sagt das Geschlecht alles aus» (MANNSCHAFT berichtete).
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