«Sieg der Konservativen»: Keine Pride-Flaggen mehr vor US-Botschaften
Der Kulturkampf wird jetzt auch Übersee ausgetragen
In den USA wurde lange über den Haushalt gestritten, um einen Shutdown bzw. Regierungsstillstand zu verhindern. Als Teil des jetzt gefundenen Kompromisses einigten sich Demokrat*innen und Republikaner*innen, dass künftig keine Gelder mehr ausgegeben werden dürfen, um vor Einrichtungen des Aussenministeriums Regenbogenflaggen zu hissen.
Damit sind allen Variationen der Pride-Flagge ausgeschlossen, mit denen die US-Regierungen in den letzten Jahren wiederholt für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hatte, als diese u.a. in Ländern zum CSD gehisst wurden, wo Homosexualität strafrechtlich verfolgt wird (MANNSCHAFT berichtete).
Präsident Joe Biden hat den 1‘012-Seiten-Kompromiss unterschrieben, um den drohenden Shutdown in letzter Sekunde abzuwenden. Auch wenn seine Regierung sich bislang immer als Unterstützer*in von LGBTIQ verstanden hatte (MANNSCHAFT berichtete).
Im Gegensatz zur Vorgängerregierung hatte US-Aussenminister Antony Blinken nicht nur das Hissen von Regenbogenfahnen zugelassen, sondern auch ausdrücklich unterstützt, wie die Nachrichtenagentur AFP betont. Das stand in krassem Kontrast zu Blinkens Vorgänger Mike Pompeo, der wegen seiner evangelikalen christlichen Überzeugungen verordnet hatte, dass ausschliesslich die Landesfahne an Masten vor Botschaften weltweit gehisst werden dürfe.
2016 hatte die US-Botschaft in Seoul versucht, diese Anordnung zu umgeben, indem sie keine Regenbogenfahne an ihrem Fahnenmast hisste, sondern diese an ihrer Fassade anbrachte. Auch das ist – gemäss dem neu ausgehandelten Deal zwischen Demokrat*innen und Republikaner*innen – nicht mehr möglich, so AFP.
Erlaubt sind stattdessen Fahnen, die die Unterstützung von Kriegsgefangenen symbolisieren, ebenso von vermissten Soldat*innen, Geiseln und von widerrechtlich inhaftierten Amerikaner*innen.
AFP beurteilt dies als «Sieg der Konservativen im lange schwelenden US-Kulturkampf», der nun auch «in Übersee» ausgefochten werde.
Der Roman «Secondhand Toyfriend» erzählt die Geschichte von Damian und Emil; darin will ein 17-Jähriger seine Sexualität mit 17-Zentimeter-Dildo erkunden (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Polizei
Kritik an Gewerkschafter Wendt: «Abstossende Diffamierung der queeren Szene»
Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, meint, dass LGBTIQ anderen ihre Identität anderen «aufdrängen» wollten und «aggressive Forderungen nach permanenter Sichtbarkeit» stellten. Die Vereinigung Better Police kritisiert die Äusserungen scharf.
Von Kriss Rudolph
News
Deutschland
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
Österreich
Nur 300 Euro Schmerzensgeld für queeres Opfer von Hassverbrechen!
Die psychischen und gesundheitlichen Folgen von Opfer von Hassverbrechen sind dramatisch. Ein Schmerzensgeld von 300 Euro wirkt lächerlich, wie ein Beispiel aus Oberösterreich zeigt.
Von Christian Höller
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Musik
Unveröffentlichte Beyoncé-Songs bei Einbruch gestohlen
Superstar Beyoncé spielte in den vergangenen Tagen mehrere Konzerte in Atlanta. Vor der ersten Show wurde in ein Auto eingebrochen, bei dem Berichten zufolge wertvolle Beute gemacht wurde.
Von Newsdesk/©DPA
Kultur