Luana ist trans. In ihrer Heimat Tirana heisst das, täglich zur Zielscheibe zu werden. Doch daran, ihr Land zu verlassen, denkt sie nicht. Die junge Frau will Albanien verändern – durch ihre Kunst.
Es war ein heisser Tag in Tirana, knapp 35 Grad zeigte das Thermometer auch noch am frühen Abend. Luana war gerade auf dem Weg nach Hause, als zehn junge Männer sie stoppten. Sie war bereits kurz vor ihrer Wohnung, «wenn es nur einer oder zwei gewesen wären, hätte ich es geschafft», sagt sie. Doch es waren nicht nur einer oder zwei – Luana schaffte es nicht. Die Jugendlichen stiessen die 21-Jährige, rissen ihr die Extension raus, stahlen ihr Geld. Doch das war kein spontaner Überfall. Die jungen Männer hatten ihr aufgelauert, wussten genau, dass sie hier entlanglaufen würde.