Streit über Gender-Frage bei UN-Organisation gelöst
Einigung im International Labour Office (ILO)
Ein Streit über die Erwähnung von sexueller Orientierung und Geschlechteridentität ist bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) beigelegt worden.
Es ging um die Beschreibung von Programmen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung, die unter anderem aufgrund «der sexuellen Ausrichtung und der Geschlechtsidentität» passiere. Afrikanische und islamische Länder wollten diese Nennung streichen. Westliche Staaten beharrten darauf, und deshalb scheiterte vergangene Woche die Verabschiedung des ILO-Budgets für 2024/25.
Nun einigten sich die Vertreter der 187 Mitgliedsstaaten auf eine Fussnote, teilte eine ILO-Sprecherin am Dienstag mit. Darin stehe, dass es dazu Diskussionen gegeben habe und verschiedene Meinungen geäussert worden seien. Die eigentlichen Formulierungen seien aber erhalten geblieben.
Mehrere afrikanische und islamische Länder wehren sich seit längerem in verschiedenen UN-Organisationen gegen Vorstösse westlicher Länder, Themen wie sexuelle Ausrichtung und Geschlechtsidentität anzugehen. Sie werfen diesen Staaten vor, sie wollten gesellschaftliche Normen in ihren Ländern unterlaufen. Die ILO kann nach ihren Statuten aber keine Programme in Ländern ohne die Zustimmung der Regierung starten. Die ILO befasst sich mit Arbeits- und Sozialstandards für Beschäftigte weltweit.
Das Thema Geschlechtsidentität dürfte auch im UN-Menschenrechtsrat für hitzige Diskussionen sorgen. Er tagt ab Montag für vier Wochen. Traditionell steht das Thema Frauen im Mittelpunkt der Sommersitzung. Geplant sind unter anderen Resolutionen, die sich mit Gewalt gegen Mädchen und Frauen befassen, Bildung für Frauen und Zwangsehen.
Am Samstag war im Rahmen des Sofia Pride Film Fest eine Vorführung des Films «Close» geplant. Wegen einer Aktion von rechts musste das Event abgesagt werden (MANNSCHAFT berichtete).
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