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Slowakei: «LGBTIQ sind das Unglück eines jeden Landes»

Der Vorsitzende der christdemokratischen KDH, Milan Majerský, greift queere Bevölkerung an

Bratislava
Kundgebung in Bratislava (Foto: Dano Veselský/TASR/dpa)

Der Vorsitzende der christdemokratischen KDH in der Slowakei, Milan Majerský, warnte im Fernsehen vor der LGBTIQ-Community. Trotzdem hält die Europäische Volkspartei weiter an ihm fest.

Im Zuge einer Fernsehdiskussion zu den am 30. September stattfindenden Wahlen in der Slowakei sorgte Milan Majerský für Aufsehen. Bei der Antwort auf eine Zuschauerfrage warnte der Politiker vor der LGBTIQ-Community: «Beides ist das Unglück eines jeden Landes, nicht nur der Slowakei – sowohl Korruption als auch LGBTIQ. Sie sind Geisseln, die das Land zerstören», sagte der Parteichef der christdemokratischen KDH, die gerade mit der Fünf-Prozent-Hürde kämpft.

In den sozialen Medien und der slowakischen Innenpolitik sorgte diese Äusserung für Empörung. Majerský fühlte sich daraufhin missverstanden, schrieb auf Facebook: «Ich habe Respekt vor jedem Menschen. Daher tut es mir leid, wenn meine Aussage missverstanden wurde. Ich habe unpassende Worte verwendet und es tut mir leid.»

Er habe die Ideologie kritisiert, nicht aber die Menschen. Weiter schrieb er: «Die Ehe eines Mannes und einer Frau hat eine privilegierte Position in der Gesellschaft, denn ihre Annahmen sind Kinder. Das ist das Überleben der Nation. Als ich das Wort ‚Katastrophe‘ oder ‚Plage‘ benutzte, meinte ich die Ideologie, nicht bestimmte Menschen.»


Die Europäische Volkspartei (EVP), der in der Slowakei die KDH angehört, erklärte daraufhin schlicht: «Wir erkennen an, dass sich die Slowakei im Wahlkampf vor den vorgezogenen Wahlen am 30. September befindet, und wir wünschen allen unseren Mitgliedsparteien viel Erfolg», so ein Sprecher der Fraktion im Europäischen Parlament gegenüber der Nachrichtenseite Euractiv .


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Einige Mitglieder der Partei äusserten dennoch Kritik. Politikerin Andrea Letanovská sagte beispielsweise: «Dies von jemandem zu hören, der für demokratische und christliche Werte steht, von jemandem, der seinen Nächsten lieben sollte, ist wirklich sehr traurig.» Sie erinnerte an den Terroranschlag vom vergangenen Oktober, bei dem zwei Menschen von einem Rechtsterroristen vor einer queeren Bar in Bratislava erschossen wurden (MANNSCHAFT berichtete). «Hasserfüllte Worte können töten», mahnte sie.


Unterdessen ist die KDH nicht die einzige EVP-Partei in der Slowakei, die sich in der Vergangenheit abwertend gegenüber der LGBTIQ-Community geäussert hat. So ist etwa Igor Matovič, Vorsitzender der rechtspopulistischen und EVP-nahen OrĽaNO-Partei, für seine homophobe und transfeindliche Politik bekannt.


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