Sind Hammers BDSM-Fantasien harmlos im Vergleich zum Grindr-Alltag?
Dem Hollywood-Star werden Kannibalismus- und brutale Mordfantasien vorgeworfen
US-Schauspieler und «Call Me By Your Name»-Star Armie Hammer sprach in einem Podcast über seine kontroversen Textnachrichten – und verglich diese mit dem, was schwule Männer sich auf Grindr schicken.
Hammer war zu Gast beim Podcast «Club Random» des Comedians Bill Maher. Darin sprach er über die Kontroverse rund um sexuelle Belästigungs- und Übergriffsvorwürfe im Zusammenhang mit privaten Textnachrichten, in denen er vermeintlich «kannibalistische» Sexfantasien beschrieb. Daraufhin wurde Hammer aus verschiedenen Filmprojekten rausgeworfen, seine Karriere schwer geschädigt.
Im Podcast ging es ums Thema Cancel Culture (MANNSCHAFT+) und darum, wie Hammer angegriffen wurde für etwas, was er selbst als «einvernehmliche sexuelle Kinks» beschreibt, die in der BDSM-Welt durchaus üblich seien.
Hammer erklärt, dass ihm viele seiner schwulen Freunde gesagt hätten: «Schatz, wir haben deine Textnachrichten gesehen. Ist das wirklich alles?» Sie hätten laut Hammer gemeint: «Oh mein Gott, wenn sich jemand bei Grindr einhacken würde und die Chats dort öffentlich machen würde, hätte niemand von uns mehr einen Job» (MANNSCHAFT berichtete).
«Völlig enthemmt» Das Nachrichtenportal Out kommentiert: «Hammer weist hier auf einen wichtigen Punkt hin. Jeder, der schonmal auf Grindr war, weiss, dass es dort viele völlig enthemmte Nachrichten gibt. Unangeforderte Fotos von Schw*nzen und Löchern, Angebote zu Kinks aller Art, von denen man noch nie was gehört hat, rassistische und Bodyshaming-Kommentare – das alles ist Alltag auf der App.»
Allerdings meint Out.com, eine Linie werde überschritten, wenn bei solchem Sextalk (oder entsprechenden Handlungen) das Einverständnis des anderen ignoriert werde und «Machtdynamiken» ausser Acht gelassen werden. Denn: Auch wenn Hammer behaupte, in seinem Fall sei alles vorab besprochen worden, hätten verschiedene Frauen dem Star vorgeworfen, seine «Machtposition» missbraucht zu haben, um sie zu Sexfantasien gedrängt zu haben, zu denn sie nicht eingewilligt hätten.
«Tod meines Egos und meiner Karriere» Der 37-Jährige wurde 2021 mit Behauptungen über kannibalistische Fantasien und Vorwürfen s*xuellen Fehlverhaltens konfrontiert, darunter Vergewaltigung. Nach einer zweijährigen Untersuchung durch das Los Angeles Police Department wurde jedoch keine Anklage erhoben.
Rückblickend sagt er nun im Podcast: «Ich habe den Tod meines Egos erlebt, den Tod meiner Karriere, den finanziellen Tod, all diese Dinge, richtig? Man muss sterben. Und wenn man stirbt, kann man wiedergeboren werden.»
Aktuell ist Hammer wieder für verschiedene Filmprojekte im Gespräch.
Sex mit einem schwulen Superhelden? In seiner Romantrilogie «The Extraordinaries» behandelt TJ Klune das Superhelden-Genre erfrischend queer (MANNSCHAFT berichtete).
Unterstütze LGBTIQ-Journalismus
Unsere Inhalte sind für dich gemacht, aber wir sind auf deinen Support angewiesen. Mit einem Abo erhältst du Zugang zu allen Artikeln – und hilfst uns dabei, weiterhin unabhängige Berichterstattung zu liefern. Werde jetzt Teil der MANNSCHAFT!
Das könnte dich auch interessieren
Dating
Drohen Grindr & Co damit, queerfeindliche Republikaner zu outen?
In den USA sorgt ein Social-Media-Post für Aufsehen: Angeblich sollen Dating-Apps gedroht haben, versteckt lebende republikanische Politiker zu outen, falls die Partei weiter das Ende der Ehe für alle betreibt.
Von Newsdesk Staff
Coming-out
Queerfeindlichkeit
News
People
Timothée Chalamet zeigt sich oben ohne
Orangefarbene Tischtennis-Bälle, wummernder Bass und Timothée Chalamet – mit rasiertem Kopf! Der Schauspieler kündigt seinen neuen Film mit einem bizarren Video an.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Film
Lust
«Kleines Luder» oder «geile Sau?» – Was geht beim Dirty Talk?
Die Bezeichnungen «Schatz» und «Sau» führen die Top 10 im Dirty Talk an. Durch den Zusatz «geil» oder «klein» wird es nicht unbedingt sexier, zeigt eine aktuelle Befragung.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Feiern
London verliert weitere queere Location
London verliert eine weitere queere Feier-Location: die G-A-Y Bar in Soho. Das hat Besitzer Jeremy Joseph angekündigt.
Von Newsdesk Staff