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Schwuler US-Teenager begeht nach Mobbing Selbstmord

Ein Hilfssheriff lästerte danach über die LGBTIQ-Bewegung und wurde beurlaubt

Foto: GoFundme

Der offen schwule Nigel Shelby aus Huntsville im US-Bundesstaat Alabama hat sich vergangenen Freitag umgebracht, nachdem der 15-Jährige in der Schule offenbar gemobbt worden war.

Dass es Fälle von Mobbing gab, erklärte seine Mutter am Dienstag gegenüber NBC News. «Er erzählte mir, dass andere Kinder Dinge zu ihm sagten, die seine Gefühle verletzten», so Camika Shelby. In einem Interview mit waff.com sagte sie: «Ich will nicht, dass man ihn als Kind in Erinnerung behält, das sich das Leben nahm, weil es gemobbt wurde. Nigel war viel mehr als das. Er war ein Sonnenschein.»

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Amerikanische LGBTIQ-Aktivisten fordern nun, dass der Gesetzgeber sexuelle Minderheiten besser zu schützen habe. «Wir sind untröstlich über den Tod von Nigel Shelby», erklärten die Macher der Pride von Huntsville («Rocket City Pride») auf Facebook. «Nigel hat sich umgebracht, weil er für sein Schwulsein gemobbt wurde. Uns fehlen die Worte, um Sinn in diese schreckliche Nachricht zu bringen.»

Der Organisation Center for Social Equity zufolge geben 3 von 4 queeren US-Schülern an, sich in der Schule nicht sicher zu fühlen. Vor allem in Alabama, wo es keine staatlichen Schutzmassnahmen für LGBTIQ-Schüler gibt.


Auch Shelbys Schule, die Huntsville High School, reagierte auf Facebook bestürzt auf den Tod des 15-Jährigen. Der Rektor Aaron King schrieb, gerichtet an die Eltern der Schüler: «Bitte seien Sie aufmerksam bei Veränderungen im Verhalten ihres Kindes. In den nächsten Tage sollten Sie Ihr Kinder ermutigen, ihre Gefühle auszudrücken, und ihnen gut zuhören.» Die Homosexualität des toten Schülers erwähnte der Rektor allerdings ebensowenig wie den Selbstmord.

Am Sonntag tauchte bei Facebook der Post eines Hilfssheriffs auf, der über die LGBTIQ-Community lästerte und kritisierte, dass man öffentlich über Homosexualität sprach. Dazu verlinkte er einen Artikel, der über den Suizid des Schülers berichtete. Der Polizist wurde inzwischen beurlaubt.

Foto: Rocket City Pride

Um Nigels Mutter bei den Begräbniskosten zu unterstützen, haben Aktivisten eine Crowdfunding-Kampagne bei GoFundme gestartet. Darüber sind bis Mittwoch schon über 30.000 Dollar zusammengekommen, mehr als man ursprünglich erwartet hat.


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Der Bundesstaat Alabama gehört zu den konservativeren Orten in den USA. Nachdem der Supreme Court die Ehe für alle bundesweit geöffnet hatte, stellte sich der Oberste Gerichtshof von Alabama zunächst dagegen. In einem Dutzend Landkreise weigerten sich Beamte aus religiösen Gründen, Homosexuellen die Ehe-Lizenz auszustellen.


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