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«Schwarz, weiss, straight, gay» – Peter Fox sieht die Zukunft pink!

Nächstes Jahr tritt er wieder solo bei Festivals auf

Peter Fox
Foto: Peter Fox

Nach 14 Jahren meldet sich Seeed-Sänger Peter Fox überraschend mit einem neuen Solo-Projekt zurück. Der treibende Song «Zukunft Pink» lässt viele Fans auf mehr hoffen.

Von Gerd Roth, dpa

Seeed-Sänger Peter Fox ist wieder auf Solo-Pfaden unterwegs. Als euphorische Hymne gegen die Krisen dieser Welt hat der 51-Jährige überraschend einen neuen Song veröffentlicht. «Zukunft Pink» wurde als Video am Donnerstagabend online gestellt. Binnen Minuten schaffte es Fox an die Spitze der Trends etwa auf Twitter. Die Video-Abrufe waren schnell sechsstellig.

Viele Fans posteten ihre Hoffnung auf mehr. Unklar ist aber weiter, ob der Song auch Vorbote für ein neues Album ist. Beim zuständigen Label Warner Music gab es auf diese Frage ausdrücklich keine Antwort. Aus dem Pressetext lassen sich Hinweise lesen wie «Plädoyer für die Hoffnung» oder «Wir sehen uns 2023» – Pierre Baigorry alias Peter Fox tritt als Solo-Act bei bisher drei Festivals im kommenden Jahr auf.


Der Seeed-Sänger hatte mit seinem ersten Solo-Album «Stadtaffe» 2008 einen riesigen Erfolg gelandet. Wie das Album standen auch die Auskopplungen «Alles neu», «Haus am See» und «Schwarz zu blau» wochenlang an der Spitze der Charts.


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Der Dancehall-Spezialist feiert in «Zukunft Pink» mit treibendem Sound und bestens tanzbaren Beats knapp vier Minuten lang das Leben. «Alle malen schwarz / Ich seh‘ die Zukunft pink / Alles wird gut mein Kind», singt Fox. Und stellt klar: «Meine Süssen: Future is now!»


Fox gibt gleich ein paar Hinweise, wie es in dieser Zukunft weitergehen soll. «Power to the people / Frauen rulen die Welt», singt er etwa. Und: «Schwarz, weiss, straight, gay / Liebe für alle und für mich selbst». Auch auf der Tanzfläche klarer Ausblick: «Alle Almans können die Moves / Oder sie programmieren die Boots».

Macht und Geld bekommen Fox-Zeilen um die Ohren: «Elon Musk, fick dein Mars-Projekt / scheisskalt und arschweit weg» oder «Alle sind cool mit den Nachbarn / Tax me now, I’m a rich motherfucker.»

Unterstützung hat sich Fox diesmal geholt bei Inéz Schaefer, Sängerin des für seine innovative Musik gefeierten Duos Ätna. Als Inéz übernimmt sie in «Zukunft Pink» mit ihrer rauh-intensiven Stimme den weiblichen Part. «Mach dein Ding, aber such kein Sinn / Und was nicht da ist, musst du erfinden», singt Inéz. «Wenn du mich fragst, wird alles gut mein Kind.»

Das Video zeigt einen für Peter Fox typischen Blick auf den Moloch Berlin: Industriebrachen, Hinterhöfe, seelenlose Hochhäuser, Feuer vor Grossstadtsilhouette. Drin, obendrauf, dazwischen tobt das Leben in Form fröhlich singender und tanzender Menschen. «Weil wir die Zukunft sind / seh‘ ich die Zukunft pink».

In einem Erzählstrang des Videos greift Fox erneut das Thema Alter Ego und Doppelgänger auf. Auf Videos zum «Stadtaffe»-Album liess er eine Person mit Affenmaske seine Aktionen verdoppeln oder gar allein agieren. In «Zukunft Pink» rechnet er brutal mit einem Androiden in Fox-Gestalt ab. Die Begründung liefert er im Songtext: «Hab‘ meinen Avatar gekillt / Weil ich selber auf die Party will.»

Im Internet wurde vor der Veröffentlichung heftig und immer wieder voll von euphorischer Vorfreude über ein neues Projekt spekuliert, nachdem Fox einen kurzen Videoschnipsel mit kryptischen Andeutungen gepostet hatte. Schliesslich folgten ein Trailer mit den ersten 15 Sekunden des «Zukunft Pink»-Videos und ein Hinweis über den Newsletter von Seeed.

Die Veröffentlichung sorgte für viele emotionale Reaktionen. Manche Fans fühlten sich in Kindheit oder Jugend zurückversetzt, als sie das erste Album hörten. Aber es gab auch kritische Anmerkungen. Einigen war der Sound zu nah an Seeed, die Textzeilen zu wenig originell.

Mit Seeed war Fox gerade erfolgreich auf Tour, allein in der Heimatstadt Berlin spielten die Musiker frenetisch gefeierte Konzerte vor rund 150’000 Fans sowie als Haupt-Act beim Lollapalooza Festival.

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