Nicht jede Provokation wird als solche erkannt. Die Werke von Sarp Kerem Yavuz drehen sich um Geschlechterrollen, Identität und patriarchale Strukturen. Dabei lässt der Künstler Ironie und Regierungskritik mit Ästhetik und kulturellen Symbolen verschmelzen. Der türkischen Regierung ist der 30-Jährige schon längst ein Dorn im Auge.
Farbige Ornamente auf nackter Männerhaut. Ein Oberschenkel. Ein flüchtiger Blick. Dazu ein pechschwarzer Hintergrund. Auf den ersten Blick lassen sich die Fotografien aus der Serie «Maşallah» («Wie Gott will») des Künstlers Sarp Kerem Yavuz nicht eindeutig zuordnen. Geht es hier um traditionelle islamische Kunst? Ein Experiment mit Projektionen und Aktfotografie? Eine schüchterne Abhandlung über schwules Begehren? Von allem ein bisschen?