Die russische Fotografin Emmie America setzte sich in ihrer Heimat für Freiheit und LGBTIQ-Rechte ein. Nach ihrer Verhaftung in Moskau lebt sie nun in New York. Ein Gespräch über die Macht der Fotografie und über den verlorenen Kampf für ein freies Mutterland.
Emmie, wie bist du zur Fotografie gekommen?
Ich wollte Künstlerin sein, seit ich denken kann! Mit sechs Jahren war es noch Modedesignerin, bis ich dann mal feststellte, dass ich es hasste, mit den Händen zu arbeiten. Ich war zwölf, als ich zu Weihnachten eine Spiegelreflexkamera geschenkt bekam. Danach entwickelte sich alles sehr natürlich. Ich überlege mir zurzeit, wohin mich das führen kann, denn der Gedanke, ein Leben lang das gleiche zu machen, finde ich beängstigend.