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Rechte Störaktion gegen 1. CSD in Weißenfels – auch Hitlergruss

Offenbar wurden Steine geworfen

CSD
Symbolbild: Frank Hormann, dpa

Hunderte feiern erstmals ein Fest der Toleranz in Weißenfels. Noch bevor es losgeht, werden sie von mutmasslich Rechten attackiert – wohl auch mit dem Hitlergruss. Der Staatsschutz ermittelt.

Beim ersten CSD in Weißenfels im Dreiländereck von Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen hat es am Samstag Störungen durch mutmasslich Rechtsextreme gegeben. Dabei soll auch der Hitlergruss gezeigt worden sein, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Weitere Details nannte sie mit Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht.

Das ist ein Angriff auf einen #CSD. Neonazis, die in #Weißenfels mit Steinen auf Demonstrant:innen werfen. Genauso schlimm wie die braunen Kackbratzen sind die Polizist:innen, die freundlich daneben stehen und alles geschehen lassen.
pic.twitter.com/fDE6Zwfxkh

— Luigi Pantisano (@LuigiPantisano) August 13, 2023

An der Störaktion noch vor Beginn des CSD im Bereich des Weißenfelser Marktes seien mehr als 20 Menschen beteiligt gewesen, was den Start des Umzugs verzögert habe. Von den Beteiligten sei die Identität vor Ort festgestellt und Anzeige erstatten worden.

Laut Polizei nahmen rund 600 Menschen an dem Umzug für LGBTIQ-Menschenrechte teil. Nach den Attacken vor Beginn des CSD sei der Rest der Veranstaltung «ohne grössere Vorkommnisse» verlaufen, hiess es.


Zuvor hatte es unter anderem vonseiten der rechtsextremen Partei Der Dritte Weg Hetze gegen die Veranstaltung gegeben. Sowohl in sozialen Medien als auch auf Flugblättern wurde mit teils homophoben Aussagen Stimmung gegen den CSD gemacht (MANNSCHAFT berichtete). Zudem war vor kurzem eine in Regenbogenfarben bemalte Treppe an einer Schule in Naumburg von bislang Unbekannten mit den Farben der Reichsflagge in schwarz-weiss-rot übermalt worden (MANNSCHAFT berichtete).

Landrat Götz Ulrich (CDU) betonte als Schirmherr der Veranstaltung daher, es sei wichtig, Unterstützung zu signalisieren. Gerade solche rechtsextremen Positionen machten deutlich, wie wichtig dies sei. Neben extremen Positionen sei es aber auch sonst für homosexuelle oder queere Menschen nicht immer leicht, sich in ländlichen Regionen akzeptiert zu fühlen.

Es zeugt von Mut, dass die Veranstaltenden sich von den Angriffen nicht einschüchtern lassen haben.

Der FDP-Landtagsabgeordnete Maximilian Gludau, der bei der Eröffnung des CSD dabei war, sagte laut Mitteilung: «Leider gab es bereits im Vorfeld Anfeindungen und Hetze gegen die Veranstaltung und auch am Rande des CSD selbst. Es ist gut und zeugt von Mut, dass die Veranstaltenden sich von den Angriffen nicht einschüchtern lassen haben.»



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