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RBB und BR zeigen queere Filme im Sommerprogramm

Zu sehen unter anderem ist «Futur Drei»

Futur Drei
Eine Szene aus Futur Drei (Bild: Salzgeber)

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und der Bayerische Rundfunk (BR) zeigen im Juli und August insgesamt elf queere Filme.

Kino jenseits der Hetero-Norm, vor allem mit schwul-lesbischen Themen. Die fünfte Ausgabe der Reihe RBB Queer beginnt am 2. Juli mit «Futur Drei», dem autobiografischen Regiedebüt von Faraz Shariat, wie der Sender am Donnerstag ankündigte. Darin geht es um einen Einwanderersohn, der sich in einen iranischen Flüchtling verliebt.

Für den BR ist es die erste Ausgabe der queeren Sommerreihe. Dort startet sie am 7. Juli mit zwei lesbischen Filmen: «Zomer – Nichts wie raus!» von Colette Bothof und «Küss mich» von Alexandra-Therese Keining.

«Zomer – Nichts wie raus!» erzählt von der 16-jährigen Anne, die das Leben in ihrem südholländischen Kaff satt hat. Bis Lena, die schönste Frau der Welt, auf einem Motorrad ins Dorf kommt und bleibt. Colette Bothofs Film, der auch im rbb am 16. Juli (23.30 Uhr) zu sehen ist, erzählt die Geschichte eines bittersüssen Erwachsenwerdens.


Am 7. Juli ist mit «Küss mich» im BR zudem einer der modernen Klassiker des lesbischen Liebesfilms zu sehen: Alexandra-Therese Keinings erwachsene Romanze erzählt in den warmen Farben des schwedischen Sommers freizügig und mutig von einer Frau, die sich aus einer heterosexuellen Beziehung heraus in eine andere Frau verliebt.

Dass zum queeren Erwachsenwerden auch dazu gehört, sich mit der Geschichte und den Erinnerungen der eigenen Community auseinanderzusetzen, erzählen drei weitere Filme im rbb Fernsehen. Mit epischer Bildsprache zeigt der südafrikanische Regisseur Oliver Hermanus in seinem authentischen Soldatendrama «Moffie» (rbb, 9. Juli, 23.30 Uhr), wie das Apartheid-Regime neben all seinen rassistischen Gräueltaten auch unzählige weisse junge Männer körperlich und physisch zugrunde gerichtet hat – durch das staatliche Verlangen, Homosexuelle und alle anderen «Abweichler» aus der Gesellschaft zu beseitigen.

Das Liebesdrama «Sorry Angel“ (rbb, 6. August, 23.30 Uhr) des französischen Kritikerlieblings Christophe Honoré («Chanson der Liebe») ist ein intimes und generationenübergreifendes Zeitstück über das Leben in der Pariser Bohème in den frühen 1990er Jahren, in der Hochphase der Aids-Krise. In den Hauptrollen glänzen mit Pierre Deladonchamps («Der Fremde am See») und Vincent Lacoste («Jungs bleiben Jungs») zwei Stars des jungen französischen Kinos.


Und das vielschichtige Regiedebüt «Minjan» (rbb, 13. August, 23.30 Uhr) von Eric Steel erzählt vom sexuellen Erwachen eines jungen Juden im New Yorker East Village der 1980er Jahre, vom Bruch mit tradierten Werten und einem Glaubenskonflikt inmitten eines noch nicht gentrifizierten New Yorks, das gleichwohl bereits unter dem verheerenden Eindruck von HIV/Aids steht.

Unter den weiteren Filmen der Reihe ist auch «Sag nicht, wer du bist!» von dem gefeierten kanadischen Regisseur Xavier Dolan («I Killed My Mother»). Die meisten Filme sind nach ihrer Ausstrahlung in der ARD-Mediathek zu finden.

RBB-Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus erklärte, er freue sich, dass bei der Reihe mit dem BR Verstärkung aus dem Süden komme. «Je mehr Sender sich beteiligen, desto besser. Denn umso selbstverständlicher wird queer sein – in Berlin, genauso wie in Brandenburg an der Havel oder in Bad Tölz.»


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