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Queeres ukrainisches Paar beim Militär – mit Einhorn-Uniform

Zeichen für LGBTIQ-Zugehörigkeit

Oleksandr Zhuhan und Antonina Romanova
Oleksandr Zhuhan und Antonina Romanova beim Pride in Kiew 2019 (Foto: Instagram/zhuganoleksandr)

Die beiden queeren Ukrainer Oleksandr Zhuhan und Antonina Romanova haben sich entschieden wieder zum aktiven Militärdienst zurückzukehren, um ihr Land gegen die russische Invasion zu verteidigen. Ihre Uniform ziert dabei ein Einhorn als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zur LGBTIQ-Community.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, konstatierte das Paar, Russland wolle ihre Kultur zerstören, «das können wir nicht erlauben».

Die Praxis, ein Einhorn auf der Uniform zu tragen, sei bereits seit 2014 existent, erklärt Zhuhan in dem Gespräch. Damals hatte Russland die Krim eingenommen. «Da sagten viele Leute, dass es keine Schwulen in der Armee geben würde», erklärt er, «deshalb haben sie sich entschieden, dass Einhorn zu tragen. Jene fantastische ’nicht-existierende‘ Kreatur»

Romanova, non-binär, erinnert sich an den Beschluss, in den Krieg zu ziehen: «An einem gewissen Punkt wurde uns klar, dass es nur drei Optionen gibt. Ein Bunker, die Flucht oder die Verteidigung. Wir haben uns für letzteres entschieden.» (MANNSCHAFT berichtete über getöteten LGBTIQ-Aktivisten)


Nach eigenen Aussagen wurde den beiden bei ihrem Einsatz von den übrigen Soldat*innnen immer Respekt gezollt. Probleme hätte es nicht gegeben. «Es gab keine Aggressionen oder Schikanen. Es war etwas ungewöhnlich für die anderen, aber mit der Zeit haben die Leute angefangen mich Antonina zu nennen und einige haben sogar das ’sie‘-Pronomen verwendet», sagt Romanova.

 

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Bereits kurz nach Beginn des Angriffskrieges hatten die USA über schwere Menschenrechtsverletzungen bei dem Einmarsch berichtet (MANNSCHAFT berichtete). Die Befürchtung sei, dass wie bei «früheren russischen Aktionen» Folter zum Einsatz kommen werde. Ziel wären Menschen, die Russland Widerstand leisten würden, «einschliesslich russischer und weissrussischer Dissidenten im Exil in der Ukraine, Journalisten und Anti- Korruptionsaktivisten und gefährdete Bevölkerungsgruppen wie religiöse und ethnische Minderheiten und LGBTQI-Personen»

Immer mehr Soldat*innen, die sich für den Kriegsdienst gemeldet haben und zur LGBTIQ-Gemeinde zählen, nähen sich mittlerweile ein Einhorn an die standartisiert angebrachten Schulterklappen unter der Nationalflagge.



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