Im Dezember wählten die Armenier ein neues Parlament. Der alte und neue Premier, Nikol Paschinjan, hat das Ende von Korruption, Vetternwirtschaft und Oligarchenherrschaft versprochen. Doch was bleibt für die LGBTIQ-Community? Einstige Hoffnungen sind längst getrübt.
Es waren Szenen, die Armenien so seit Jahrzehnten nicht gesehen hat: Hunderttausende demonstrierten im April 2018 auf dem Platz der Republik, dem zentralen Platz in der Hauptstadt Jerewan, schwenkten die rot-blau-orangefarbene Nationalflagge. An ihrer Spitze: Der Oppositionspolitiker Nikol Paschinjan, der schon zehn Jahre zuvor Proteste angeführt hatte. Damals von Seiten der Regierung gewaltvoll niedergeschlagen und für die Demonstranten erfolglos.