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#ProudMistletoe – Küssen gegen den Hass

Stonewall will LGBTIQ-Feindlichkeit mit Liebe bekämpfen

Stonewall
Foto: Stonewall/Screenshot

Hassgewalt gegen LGBTIQ nimmt in Grossbritannien zu (MANNSCHAFT berichtete). Um auf das Problem hinzuweisen, hat die Organisation Stonewall ein virtuelles Kiss-in gestartet.

Queere Paare küssen und liebkosen sich, ältere wie junge. Begleitet wird das Video zur Kampagne von dem Song «Merry Christmas» der Ramones aus dem Jahr 1987. Darin heisst es: «Ich liebe dich und du liebst mich – und so ist es richtig.»

 

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Die LGBTIQ Organisation erklärt: «LGBTIQ-Personen verdienen es, sich überall sicher zu fühlen: Im Bus. Im Pub. Im Supermarkt. Auf der Strasse. Und besonders, wenn wir mit unseren Liebsten zusammen sind.» Doch laut dem National LGBT Survey der britischen Regierung waren 40 Prozent der Befragten in den letzten 12 Monaten Opfer einen Angriffs. Bei trans Personen sogar mehr als die Hälfte (54 Prozent). Seither sei die Anzahl an Hassverbrechen sogar noch gestiegen.

Tatsächlich wurden im Vereinigten Königreich in den Monaten Mai bis August dieses Jahres mehr als 2200 Straftaten im Zusammenhang mit Hass auf Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung registriert. Im Vier-Monats-Zeitraum davor waren es hingegen nur etwa 1400 Taten. Und angezeigt werden nur etwa 15 % der Übergriffe.


Stonewall ermutigt seine Unterstützer*innen nun dazu, ihre Liebsten unter dem regenbogenfarbenen Mistelzweig zu küssen. Dazu hält man bei Instagram einen passenden Filter bereit. «Lasst uns hasserfüllte Angriffe mit Liebe bekämpfen und mithelfen, eine Welt zu schaffen, in der wir alle unseren Freund*innen, Angehörigen und Partner*innen angstfrei Zuneigung zeigen können.»

Der User jimmothy schreibt bei Instagram zu der Kampagne: «Als jemand, der sich schon nicht traut, zu nah neben seinem Freund zu laufen, aus Angst vor einem Angriff, bedeutet mir das sehr viel.»

Stonewall erklärt weiter, man habe zwar grosse Fortschritte erzielt, doch die hart erkämpften LGBTIQ Rechte seien weiterhin gefährdet. «Derzeit kämpfen wir für ein längst überfälliges Verbot der Konversionstherapie – eine degradierende Praxis, die lang anhaltende emotionale Narben hinterlässt.» Da rund 7 % der LGBTIQ-Menschen in Grossbritannien einer Konversionstherapie unterzogen würden, sei klar, dass Queers gefährdet seien, solange diese Behandlungen legal sind. Premier Johnson hatte letztes Jahr eine Studie zu dem Thema angekündigt (MANNSCHAFT berichtete).


Malta hat sie bereits vor über vier Jahren verboten (MANNSCHAFT berichtete); auch Deutschland beschloss im Jahr 2020 ein Verbot der Therapien an minderjährigen LGBTIQ (MANNSCHAFT berichtete).


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