Pastor Olaf Latzel: Verteidiger plädieren auf Freispruch
Am Freitag soll das Urteil vorm Bremer Landgericht fallen
In einem Berufungsprozess wegen Volksverhetzung hat die Staatsanwaltschaft erneut einen Schuldspruch gegen den Bremer Pastor Olaf Latzel gefordert. Zwei Verteidiger des evangelischen Geistlichen plädierten dagegen am Montag auf Freispruch.
Der konservative Theologe hatte 2019 bei einem Eheseminar abwertende Äusserungen über Homosexuelle und Gendertheorien gemacht, die das Amtsgericht 2020 als Volksverhetzung einstufte (MANNSCHAFT berichtete).
«Ich wollte niemanden und werde niemanden als Mensch diskreditieren», sagte Latzel in seinem Schlusswort. Die Vertreterin des Staatsanwaltschaft hielt ihm dagegen seine Äusserungen vor wie: «Überall laufen diese Verbrecher rum vom CSD». Damit werde zu Hass aufgestachelt und «unmittelbar in die Menschenwürde einzelner Menschen eingegriffen».
Die Verteidigung argumentierte, dass die theologische Einstellung des 54-Jährigen zu Homosexualität bibelkonform sei. Die Äusserungen seien erst ein halbes Jahr später im Internet öffentlich gemacht worden und nach Bekanntwerden von Kritik auch sofort wieder zurückgezogen worden.
Latzel soll dagegen nach Forderung der Staatsanwaltschaft auch im Berufungsverfahren schuldig gesprochen werden. Er habe mit hetzerischen Äusserungen über Homosexuelle «unmittelbar in die Menschenwürde einzelner Menschen eingegriffen», sagte die Vertreterin der Anklage am Montag in ihrem Plädoyer.
Ein Urteil des Landgerichts ist für kommenden Freitag angesetzt. (MANNSCHAFT berichtete darüber, dass der Pastor angeblich zutiefst gegen die Ausgrenzung von Menschen sei.)
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