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Orgateam des CSD Mainz kritisiert Übergriffe gegen FDP und Polizei

«Wir verurteilen die Vereinnahmung des CSD für Parolen, die den Anliegen der queeren Community nicht entsprechen»

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Circa 5000 Menschen nahmen beim CSD in Mainz teil (Foto: Helmut Fricke/ dpa)

Beim CSD Mainz gab es Proteste und Übergriffe auf teilnehmende FDP- und Polizeigruppen. Die Schwuguntia als Teil des Orga-Teams verurteilt dies.

Schon im Vorfeld gab es durch die Studierendengruppe Linke Liste/SDS Mainz Stimmungsmache gegen den diesjährigen CSD in Mainz. Unter dem Motto «CSD Mainz ohne Cops und Konzerne» wurde zu Protesten aufgerufen, die sich während der Demonstration am vergangenen Samstag fortsetzten. «Unter dem Slogan ‚Kommerz Cops und FDP – raus aus unserem CSD‘ schikanierten sie verbal die vor ihnen laufende Gruppe der FDP. Im Folgenden wurde den Teilnehmenden der FDP durch die Protestierenden eine FDP-Fahne entwendet und erst nach einer Auseinandersetzung fallen gelassen», berichtet die Schwuguntia Mainz.


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«Wir verurteilen diese verbalen und tätlichen Provokationen. Sie widersprechen dem Geist einer Demonstration, in der unterschiedliche Gruppen gemeinsam marschieren, um die Rechte und die Sichtbarkeit der queeren Community zu verteidigen», heisst es in der Mitteilung vom Dienstag weiter. «Dass hier die Ausrichtung einer demokratischen Partei Anlass gibt, diesen Community-Gedanken zu sprengen, bestürzt uns sehr.»


Beim anschliessenden Fest auf der Malakoff-Terrasse sei zudem versucht wurden, den gemeinsamen Stand der Ansprechstelle LSBTI der Polizei RLP und von VelsPol (ein Verein als Netzwerk von LGBTIQ- Bedienstete aus Polizei, Zoll und Justiz) zu blockieren und den freien Zugang hierzu zu verhindern. Polizeikräfte vor Ort konnten aber mit friedlichen Mitteln erreichen, dass ein Korridor vor dem Stand frei wurde.

Im Folgenden entstand allerdings eine Auseinandersetzung, in der eine trans Frau des Orgateams «unprovoziert und gezielt» mit der Faust ins Gesicht geschlagen wurde. Die Angegriffene verlor ihre Brille und erlitt eine Verletzung unter dem Auge.

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Es war wieder bunt beim CSD in Mainz 2023 (Foto: Helmut Fricke/ dpa)

«Wir verurteilen Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung. Wir verurteilen die Vereinnahmung des CSD für Parolen, die den Anliegen der queeren Community nicht entsprechen», schreiben die Organisator*innen.


Die Veranstalter*innen weisen unterdessen den von den Gegendemonstrant*innen geäusserten Vorwurf zurück, dass der CSD Mainz nicht für Gespräche bereit stünde. Beim ersten Orga-Treffen für den CSD 2023 wären Sympathisant*innen des Gegenprotests und eine daran teilnehmende Person anwesend gewesen. Die hierbei ausgesprochene Einladung zur Zusammenarbeit sei von diesen nicht verwirklicht worden.

In Mainz sind am Samstag laut Polizei rund 5000 Menschen durch die Innenstadt gezogen (MANNSCHAFT berichtete). Der CSD stand in diesem Jahr unter der Überschrift «Queerfeindlichkeit tötet».


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