Nürnberg: Streit um CSD-Sponsoring durch Diakonie

Konservative sehen eine «Zweckentfremdung kirchlich-diakonischer Mittel»

Symbolbild: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Symbolbild: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Kürzlich hatte die Rummelsberger Diakonie bekanntgegeben, Sponsor für den diesjährigen Christopher Street Day in Nürnberg zu werden. Dem theologisch konservativen Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC) passt das gar nicht.

ABC verlangt, dass die Diakonie, nach eigenen Angaben einer der grossen diakonischen Träger in Bayern, ihr Sponsoring zurücknimmt. Man bewerte die Unterstützung als «Zweckentfremdung kirchlich-diakonischer Mittel», teilte der ABC am Sonntag mit. Man könne nicht erkennen, was das mit dem Auftrag der Diakonie zu tun habe, heisst es in iner Pressemitteilung, aus der das Christliche Forum zitiert: Vielmehr entfernt sie sich damit von ihrem kirchlichen Auftrag.

Mit den Geldern der Diakonie würden Veranstaltungen unterstützt, bei denen Sexualität öffentlich zur Schau gestellt werde – in einer Form, die auch aus Sicht vieler homosexuell empfindender Menschen ein problematisches und verzerrtes Bild zeigt.

«Die Förderung widerspricht zudem dem Bemühen der Kirchenleitung, die verschiedenen Positionen zum Thema Homosexualität innerhalb der evangelischen Kirche zu respektieren», so der ABC-Vorsitzende Dekan Till Roth.

Der CSD Nürnberg findet vom 21. Juli bis 7. August statt. Neben einer grossen Kundgebung mit vielfältigem Bühnenprogramm beim CSD Finale am Abschluss-Wochenende ist am Samstag, den 6. August, eine grosse Demo durch die Nürnberger Innenstadt geplant. Zwei Wochen lang bieten die Pride Weeks ein buntes Mitmach-Rahmenprogramm von der LGBTIQ-Community für die LGBTIQ-Community des gesamten Grossraums Nürnberg-Fürth-Erlangen und der Metropolregion Nürnberg.

Die Rummelsberger wollen u.a. an der Demo am 6. August teilnehmen und einen Infostand bei der finalen Kundgebung nach der Demo organisieren.

Nürnberg hat seit über zwei Jahren einen Magnus-Hirschfeld-Platz, dank der Initiative des städtischen Bündnisse gegen Trans- und Homophobie (MANNSCHAFT berichtete).

200 Kilometer weiter südwestlich hatte die Diözese Rottenburg-Stuttgart 2021 erklärt, man wolle Homosexuelle trotz Verbots segnen: Es gehe um die Bitte, dass der Segen Gottes für sich liebende Menschen wirken möge, so der Weihbischof (MANNSCHAFT berichtete).

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