Microsoft Schweiz wirbt für Eheöffnung
Damit mischt sich das Unternehmen aktiv in den Abstimmungskampf ein
Microsoft Schweiz befürwortet ausdrücklich die Ehe für alle. In einer neuen Mitteilung wirbt das Technologieunternehmen für ein Ja am 26. September und nennt dafür auch wirtschaftliche Gründe.
Microsoft mischt sich in den Schweizer Abstimmungskampf ein. In einer Mitteilung wirbt Roger Altorfer, Geschäftsleitungsmitglied bei Microsoft Schweiz, klar und deutlich für die Eheöffnung. Über diese wird die Schweizer Stimmbevölkerung am 26. September entscheiden (MANNSCHAFT berichtete).
«Chance für die Schweiz» Das deutliche Votum habe viele Gründe, wie Altorfer schreibt. Die Kund*innen des Softwareentwicklers und Technologieunternehmens seien so vielfältig wie die Welt. Deshalb brauche es eine Belegschaft, die diese Vielfalt widerspiegle.
«Und um die besten Talente zu rekrutieren, müssen wir ein Umfeld schaffen, in dem jeder willkommen ist und geschätzt wird», so Altorfer weiter.
Dies sei jedoch nicht nur für Microsoft wichtig, sondern für alle Volkswirtschaften, die in einem globalen Kontext agieren würden. Länder mit integrativen Volkswirtschaften hätten einen Wettbewerbsvorteil, weil sie «Top-Talente anziehen und von den Beiträgen einer vielfältigen Belegschaft profitieren» würden. Daher sei die Eheöffnung letztlich eine Chance für die ganze Schweiz.
Dass Microsoft explizit wirtschaftliche Gründe nennt, ist nicht überraschend, hat der Konzern doch eine Studie mitfinanziert, die zum Schluss kam, dass homophobe Regierungen der Wirtschaft ihres Landes schaden (MANNSCHAFT berichtete).
Menschliche Ebene Doch am wichtigsten sei, dass die Ehe für alle auf einer menschlichen Ehe Sinn ergebe. «Schliesslich sollte jeder Mensch die gleichen Rechte haben – auch das Recht, zu heiraten.»
Microsoft stellte am 1. Juni ausserdem die nach eigenen Angaben grösste Kollektion von Pride-Produkten der Unternehmensgeschichte vor. Dazu gehören etwa Xbox-Games und Pride-Hintergründe für Skype. Des Weiteren spendet der Konzern 150’000 Dollar (ca. 125’000 Euro) an Organisationen, welche die LGBTIQ-Community rund um den Globus unterstützen.
Die Post bekennt Farbe Auch die Schweizer Post bekennt im Pride-Monat Juni Farbe. Im Gegensatz zu Microsoft gibt das Unternehmen jedoch nicht die Ja-Parole für die Ehe für alle raus.
Die Post engagiert sich seit einigen Jahren an den Prides. Da wegen Corona dieses Jahr viele Aktivitäten ausfallen, liess sich das interne LGBTIQ-Netzwerk «RAINBOW» etwas einfallen, um sich trotzdem sichtbar machen zu können.
«Wir werden den Hauptsitz der Post in Bern, die Sihlpost in Zürich und die historische Poststelle Mont Blanc in Genf in Regenbogenfarben erstrahlen lassen», schreibt Netzwerk-Präsident Simon Graf in einer Mitteilung. Das bunte Statement soll den ganzen Monat lang zu sehen sein.
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