Mehr Angriffe auf trans Personen in Grossbritannien gemeldet
Grund sei auch die Politisierung im Wahlkampf
Nach Angaben des Innenministeriums sind innerhalb eines Jahres weniger Hassverbrechen in Grossbritannien gemeldet worden – allerdings wurden mehr Angriffe auf trans Personen gezählt.
Laut Statistik für England und Wales wurden rund 4700 solcher Delikte registriert – elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Ministerium in London am Donnerstag mitteilte. «Transgender-Themen wurden im vergangenen Jahr heftig diskutiert von Politikern, Medien oder in sozialen Medien», hiess es im Bericht. Das könne zu mehr Angriffen geführt haben oder auch zu mehr Bewusstsein bei der Polizei, diese Straftaten zu erkennen und aufzunehmen. Insgesamt seien bis Ende März rund 145’000 Fälle von Hasskriminalität innerhalb eines Jahres gemeldet worden. Das sind fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Zwischenzeitlich seien neue Leitlinien veröffentlicht worden, die womöglich dazu geführt hätten, bei der Bewertung eine andere Schwelle anzulegen, hiess es zudem. In den Daten fehlen derweil Polizeiangaben für die Grafschaften Devon und Cornwall.
Mit Hasskriminalität sind Straftaten gemeint, die nach Ansicht von Opfern oder anderen Personen durch Feindseligkeit oder Vorurteile gegen Menschen mit bestimmten persönlichen Merkmalen motiviert sind. Das können zum Beispiel Hautfarbe, Religion, Behinderung oder sexuelle und geschlechtliche Orientierung sein.
Die Organisation Stonewall, die sich für die Rechte von homosexuellen und trans Menschen einsetzt, kritisierte die konservative Regierung. Hochrangige Regierungsvertreter*innen hätten dazu beigetragen, spaltende Rhetorik und Falschinformationen zu verbreiten, um politisch davon zu profitieren. Die Statistiken zeigten nur einen Ausschnitt der Realität, viele Opfer würden ihre Erfahrungen nicht der Polizei melden.
Anfang des Jahres hatte die Londoner Polizei für Aufruhr gesorgt, nachdem bekannt wurde, dass es etliche Fälle von Homophobie und Sexismus in den Rängen der Beamten gegeben habe (MANNSCHAFT berichtete). «Wir können dem nicht ausweichen und so tun, als wären es nur ein oder zwei Einzelfälle», sagte damals der britische Justizminister Dominic Raab.
Erst im August wurden in der Satdt derweil wieder zwei Menschen homofeindlichenangegriffen. Die Männer mussten nach einem Überfall vor einem Nachtclub ins Krankenhaus eingewiesen werden (MANNSCHAFT berichtete).
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