Mann homophob und rassistisch beleidigt und verletzt
Vier Männer griffen den 35-Jährigen an
Vier bislang unbekannte Männer beleidigten einen Mann in Schöneberg rassistisch und homophob. Dann schlugen sie ihn.
Der 35-jährige südkoreanische Berlinbesucher erschien auf der Wache eines Polizeiabschnittes und zeigte an, dass er gegen 21.15 Uhr auf einer Wartebank auf dem U-Bahnhof Rathaus Schöneberg sass, als vier Männer zu ihm gekommen sein und ihn gefragt haben sollen, ob er Chinese sei. Er fragte daraufhin zurück, woher sie selbst kämen, woraufhin zwei der Männer geäussert haben sollen, dass sie Türken seien.
Im weiteren Verlauf sollen ihn die Vier zunächst fremdenfeindlich, später auch homophob beleidigt haben. Ein Mann des Quartetts soll sich ihm dann genähert und ihm ins Gesicht geschlagen haben, woraufhin auch die drei übrigen zugeschlagen und zugetreten haben sollen. Als sie von ihm abliessen, flüchteten die Tatverdächtigen in unbekannte Richtung. Durch den Angriff wurde der 35-Jährige leicht im Gesicht und an einem Bein verletzt. Zudem soll auch seine Brille beschädigt worden sein.
Videoaufzeichnungen gesichert Die Polizist*innen der Dienststelle veranlassten die Sicherung der Videoaufzeichnungen des Bahnhofes und boten dem Angegriffenen die Alarmierung von Rettungskräften zur medizinischen Behandlung an. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung sowie der fremdenfeindlichen und homophoben Beleidigung führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt.
Im Jahr 2020 konnte das schwule Anti-Gewalt-Projekt MANEO 510 Fälle LGBTIQ-feindlicher Gewalt in Berlin erfassen, 49 Fälle weniger als im Vorjahr. Die meisten Taten richtete sich gegen schwule und bisexuelle Männer. Die Fallzahlen liegen damit weiter auf einem hohen Niveau (MANNSCHAFT berichtete).
Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD) sprach am Mittwoch zur Eröffnung der Sommer-Berlinale angesichts der Pandemie von entbehrungsreichen Monaten. Es sei aber wichtig, auch andere Themen nicht zu vergessen. Dass Menschen zum Beispiel auf der Flucht seien, keine gute medizinische Versorgung hätten oder um ihre Freiheit kämpften. Auch in Berlin habe es wieder Übergriffe auf Jüdinnen und Juden, auf Lesben und Schwule, auf andere Kulturen, auf andere Lebensweisen gegeben.
Wichtig, dass wir uns dem weiter gemeinsam entgegenstellen
«Ich glaube, es bleibt wichtig, dass wir das nicht aus dem Blick verlieren, dass wir uns weiter gemeinsam dem auch entgegenstellen», sagte Müller, der viel Applaus erhielt. Das sei auch immer eine Stärke der Berlinale gewesen – diese Themen aufgreifen, diese Themen in den Mittelpunkt des Festivals zu stellen. Die nächste Berlinale soll im Jahr 2022 wieder im Februar stattfinden.
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