Liebe gewinnt: Segnungsgottesdienste für alle geplant
Am 10. Mai soll die Vielfalt verschiedener Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen gefeiert werden
Am 10. Mai soll es eine bundesweite Aktion für Segnungsgottesdienste für LGBTIQ-Paare geben. Dazu ging am Samstag die Website liebegewinnt.de online.
Dahinter steht eine Initiative, die der Empörung und dem Widerspruch gegen das römische Segnungsverbot (MANNSCHAFT berichtete) konkrete Taten folgen lässt. Angesichts der Absage der Glaubenskongregation, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, wolle man die Stimme erheben und sagen: Wir werden Menschen, die sich auf eine verbindliche Partnerschaft einlassen, auch in Zukunft begleiten und ihre Beziehung segnen. «Wir verweigern eine Segensfeier nicht», schreiben die Initiator*innen, die aus ganz Deutschland stammen.
Am 10. Mai 2021 lädt die Initiative an unterschiedlichsten Orten in Deutschland zu Segnungsgottesdiensten ein. Auf der Homepage werden bereits Angebote von Gottesdiensten gesammelt, und Paare können sich mit ihrem Segensgesuch an die Initiative wenden.
Dabei wolle man niemanden ausschliessen, erklären die Initiator*innen – sie kommen u.a. aus Hamburg, Bochum und Würzburg. «Wir feiern die Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen und bitten um Gottes Segen. Ganz ohne Heimlichkeit.»
«Anders Amen» – eine Online-Gemeinde für alle
Das Nein der römischen Glaubenskongregation sei «ein Schlag ins Gesicht für Menschen weltweit, die z.T. ein Leben lang um ihre Art zu lieben ringen und dafür lange genug diskriminiert wurden – auch von der Kirche.» Es sei auch ein Schlag ins Gesicht für alle Seeloger*innen und Theolog*innen, die Menschen in entscheidenden Situationen ihres Lebens den Segen Gottes zusagten, den Gott allein schenkte.
«Zur Realität dieser Kirche gehört bislang, dass eine Segensfeier für homosexuelle Paare und für Menschen, die nach einer zerbrochenen Ehe sich neu verlieben, meist heimlich passieren muss.» Ein Segen durch die Hintertür sei jedoch beschämend – für die zu Segnenden und für die Kirche.
Der 10. Mai, so die Erklärung der Initiative, sei laut ökumenischem Heiligenlexikon einer der Gedenktage des Noah: Er sei in der Bibel der Stammvater aller Geschlechter. Gott sandte ihm den Regenbogen als Zeichen seines Bundes. Der Name Noah bedeute übersetzt: der Ruhe Bringende, der Tröster.
Darum lädt die Initiative zum 10. Maidazu ein, mit vielen kreativen Zeichen sichtbar zu machen, wie sehr viele Menschen in der Kirche die bunte Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen als Bereicherung und Segen empfinden. «Wir laden ein, in zahlreichen Gottesdiensten Gottes Segen für alle Liebenden zu erbitten und ermutigen, an vielen Orten – am besten zeitgleich – um 19 Uhr zu einem Segensgottesdienst einzuladen. Paare, die hieran teilnehmen, sollen den Segen bekommen, den Gott ihnen schenken will.»
Das könnte dich auch interessieren
Hamburg
«Leuchtendes Beispiel» – Pride Award für Susanne Baer
Sie war die erste offen lesbische Richterin am Bundesverfassungsgericht: Die Juristin Susanne Baer erhält nun den Hamburg Pride Ehren Award.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
Lesbisch
Award
USA
10 Jahre Ehe für alle: Aktivist Obergefell fürchtet Ausradierung
2015 machte die Klage von Jim Obergefell machte die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in den USA möglich. Zehn Jahre später warnt er: Unter der Trump-Regierung könnte dieses Recht wieder verschwinden.
Von Newsdesk Staff
Liebe
News
Ehe für alle
Deutschland
«Wie kann man Liebe hassen» – Polizei sichert Pride Paraden
Zahlreiche CSD-Demos haben am Wochenende ein Zeichen für Vielfalt gesetzt und trotzten dem Regen. Die Polizei sicherte die Aufzüge – es gab wieder Protest von rechts.
Von Newsdesk/©DPA
News
Pride
Community
Dieser Zürcher Arzt vertritt die Schweiz bei «Mr. Gay Europe»
Michael Esteves Pereira kandidiert bei der «Mr. Gay Europe»-Wahl in Amsterdam. Mit seinem Projekt «Safe to Grow» will der Kinderarzt Safe Spaces im Gesundheitswesen für Kinder und Jugendliche schaffen.
Von Greg Zwygart
Schweiz
Jugend
Schwul