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++ München vorm CSD ++ Lesbenpaar beleidigt und bedroht ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Christopher Street Day in München
Der CSD München 2022 (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 19. Juni 2023.

++ München vorm CSD ++

Zum Christopher Street Day zieht an diesem Samstag wieder eine Politparade durch die Münchner Innenstadt. Mehr als 180 Gruppen und Initiativen starten um 12.00 Uhr am Mariahilfplatz. Von dort führt die geplante Strecke über den Gärtnerplatz, am Viktualienmarkt vorbei, zum Isartor bis zum Opernhaus an der Maximilianstrasse. Mit dabei als Schirmherr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Beim Strassenfest rund um den Marienplatz wird zu Live-Musik gefeiert, nachts geht die Party beim «Rathaus Clubbing» im neuen Rathaus weiter.

Im Vorfeld wurde über den CSD und die bayerische Queer-Politik viel diskutiert. Für Unmut bei der CSU sorgte die Tatsache, dass die Stadtratsfraktion nicht mit einem eigenen Wagen bei der Parade dabei sein darf (MANNSCHAFT berichtete). CSDs in ganz Bayern hatten sich zudem mit der Forderung nach einem Aktionsplan für queere Menschen zusammengeschlossen, wie es ihn bereits in allen anderen Bundesländern gibt. Vergangene Woche gab Sozialministerin Scharf (CSU) einen solchen Aktionsplan dann bekannt (MANNSCHAFT berichtete)

++ Lesbisches Paar beleidigt und bedroht ++

Zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Verkäufer und zwei Frauen wurden Einsatzkräfte der Berliner Polizei am Mittwoch nach Alt-Hohenschönhausen gerufen. Nach bisherigem Kenntnisstand liessen sich eine 38 und ein 55 Jahre alte Frau gegen 17.30 Uhr in einem Geschäft in der Orankestrasse von einem Verkäufer beraten. Dabei kam es zu Streitigkeiten, die darin gipfelten, dass der Mann das Pärchen homophob beleidigt und bedroht haben soll.


Als die Einsatzkräfte vor Ort erschienen, hatte der Verkäufer das Geschäft verlassen. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt.

++ Mehr lesbische als schwule Hochzeiten ++

In Thüringen haben sich im vergangenen Jahr wieder mehr Paare das Ja-Wort gegeben. 2022 wurden in den Standesämtern 8534 Ehen geschlossen, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Das waren 806 oder 10,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dennoch erreichten damit die Eheschliessungen noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau.

Beliebte Hochzeitsdaten waren im vergangenen Jahr der 2.2.22 und der 22.2.22. Allein an diesen beiden Tagen gab es 383 Trauungen. Von den 2022 geschlossenen Ehen wurden 168 von gleichgeschlechtlichen Partner*innen eingegangen (2,0 Prozent). Den 102 Frauenpaaren standen in Thüringen 66 Männerpaare gegenüber.


++ Kirche lockt mit Hochzeit bei CSD ++

Die Nordkirche ist in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens um fast ein Viertel geschrumpft. «Das macht mir natürlich Sorge», sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei der Vorstellung der Zahlen im Frühjahr.

Um auch jene zu erreichen, die eigentlich nicht mehr viel mit der Kirche zu tun haben, hat die Nordkirche vor einiger Zeit die Agentur St. Moment in Hamburg ins Leben gerufen. Die Pastor*innen dort bieten Begleitung bei besonderen Momenten im Leben wie Taufe, Hochzeit oder Trauerfeier – von der Hochzeit beim Christopher Street Day über Kummerkutter-Workshops bis zum bunten Open-Air-Gottesdienst mit Taufen im und am Stadtparksee. Wer den Service in Anspruch nehmen will, muss nicht Mitglied in der evangelischen Kirche sein.

++ Homophober Täter identifiziert ++

Der im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung gesuchte Tatverdächtige zu einer gefährlichen Körperverletzung in Berlin-Mitte konnte identifiziert werden. Durch Ermittlungen konnte ein 23-Jähriger namhaft gemacht werden.

Mitte Januar soll er einen Mann homophob beleidigt und seine Begleitung mehrfach getreten haben. Nach bisherigem Kenntnisstand waren die beiden Männer (32, 30) gegen 7 Uhr in der Brückenstrasse Ecke Rungestrasse unterwegs, als der Ältere aus einer Gruppe von vier Männern heraus homophob beleidigt wurde.

++ Mehr Hochzeiten in Bayern ++

Rund 65’000 Paare haben sich im vergangenen Jahr in Bayern das Ja-Wort gegeben. Das seien 9 Prozent mehr als im Jahr 2021, teilte das Landesamt für Statistik am Dienstag in Fürth mit. Gleichgeschlechtliche Paare machten rund zwei Prozent an der Gesamtzahl der Trauungen aus. (dpa)

++ Homophober Angriff im Zug ++

Laut Düsseldorfer Polizei passierte es am Wochenende im Regionalexpress 4 (RE) Richtung Aachen: Zwei junge Männer (17, 28) sollen die beiden Zugreisenden mit schwulenfeindlichen Äusserungen beleidigt haben und sie danach körperlich angegangen sein, so die zuständige Bundespolizei mitteilte.

Einer der beiden Partner wurde leicht verletzt und beraubt, auch eine Zeugin wurde verletzt. Die tatverdächtigen Männer wurden noch im Zug festgenommen.

++ Kein Kulturwandel in katholischer Kirche ++

Der Vorstand von #OutInChurch hat sich mit Vertreter*innen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) ausgetauscht. Seitens des ZdK nahmen Mitte Juni Claudia Nothelle, Birgit Mock und Thomas Söding für das Präsidium und Claudia Abmeier von der Geschäftsstelle des Gene-
ralsekretariats am Online-Meeting teil.

Jens Ehebrecht-Zumsande, Initiator und Vorstandsmitglied von #OutInChurch, stellte fest, dass mit dem geänderten Arbeitsrecht noch längst kein Kulturwandel in der katholischen Kirche erreicht sei. Vorrangig werde sich #OutInChurch nun u.a. den Forderungen nach einer Änderung der lehramtlichen Sichtweisen auf LGBTIQ annehmen. Hier sei auch die Unterstützung des ZdK erforderlich. Miki Herrlein, ebenfalls #OutInChurch-Vorstandsmitglied ergänzt, dass nach wie vor transfeindliche Positionen wahrnehmbar seien, es an Solidarität mangele und sich trans Personen häufig von Verantwortungsträger*innen in der katholischen Kirche im Stich gelassen fühlen

++ Mann homophob beleidigt und geschlagen ++

Wegen einer gefährlichen Körperverletzung mit homophobem Hintergrund in der vergangenen Nacht in Kreuzberg ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz des LKA. Nach Aussage eines 25-jährigen Mannes sei dieser gegen halb 2 an einem Kiosk in der Yorckstrasse vorbeigelaufen, als er aus einer Gruppe von drei als jugendlich beschriebenen Personen heraus homophob beleidigt worden sei.

Nachdem er die Personen darauf angesprochen habe, sei er von zwei der drei Tatverdächtigen geschubst worden. Einer der beiden soll ihm anschliessend mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Danach hätten sich die Angreifer entfernt. Der 25-Jährige klagte über Schmerzen im Gesicht, lehnte eine ärztliche Behandlung allerdings ab.

++ Drei Fussgänger in Oldenburg verletzt ++

Drei Menschen, die auf dem Weg zum CSD Oldenburg waren, sind am Samstagnachmittag bei einem Zusammenstoß mit einem Wohnmobil in Oldenburg verletzt worden. Eine 20-jährige Frau geriet unter das Fahrzeug und erlitt schwere Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Die beiden anderen Passanten im Alter von 19 und 20 Jahren kamen mit leichten Verletzungen davon.

Der 79-jährige Fahrer des Wohnmobils hatte demnach aus bislang ungeklärter Ursache eine rote Ampel auf dem Westfalendamm missachtet. Die drei Fussgänger überquerten die Strasse bei Grünlicht. Sie waren auf dem Weg, um sich dem CSD-Umzug durch die Innenstadt anzuschliessen, wie es in der Mitteilung der Polizei hiess. (dpa)

++ Klassikfestival gegen Homophobie ++

Premiere bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern: Erstmals hat ein Akkordeonspieler das Startsignal für das dreimonatige Festival gegeben, das zu den publikumsträchtigsten Sommer-Reihen für klassische Musik in Deutschland gerechnet wird. Zur Eröffnung am Samstag in der Neubrandenburger Marienkirche überraschte Martynas Levickis aus Litauen mit einer eigens von ihm komponierten Festspiel-Ouvertüre für Akkordeon. Ausserdem spielte er eine Adaption des Gershwin-Klassikers «Rhapsody in Blue».

Mecklenburg-Vorpommern sei ein Kultur- und Musikland und müsse es auch bleiben. Kulturveranstaltungen seien nicht nur wichtig für Tourismus und Restaurants, sondern auch für das Miteinander. Musik bedeute ein Zeichen für Vielfalt, sei ein Zeichen gegen rechts und gegen Homophobie. «Auf jeden Fall ist sie ein Zeichen für ein Miteinander und für die Zukunft», betonte Haselböck.


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