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++ US-Lob für Demos gegen Rechts ++ Weiter solidarisch mit Ukraine ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Afd
Symbolfoto: Georg Wendt/dpa

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 17. Februar 2024.

++ US-Generalkonsul lobt Demos gegen Rechts ++

Der US-Generalkonsul John Crosby hat die zahlreichen Demonstrationen in Deutschland für die Demokratie und gegen den Rechtsruck und die AfD gelobt. «Es beeindruckt mich sehr, dass so viele unterschiedliche Menschen auf die Strasse gehen, um ihre Meinung auszudrücken und gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus, Islamophobie, Homophobie und andere Formen von Hass, die unsere Demokratie bedrohen, aufzustehen», sagte Crosby der Mitteldeutschen Zeitung (Freitag). Er ist US-Generalkonsul für Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

In Gesprächen mit Vertreter*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft nehme er Sorgen vor wachsendem Rechtsextremismus und Antisemitismus wahr. Viele Gesprächspartner*innen befürchteten, dass Fachkräfte aus dem Ausland sich in Ostdeutschland nicht mehr willkommen fühlen könnten, sagte Crosby. (dpa)

++ Weiter solidarisch mit Ukraine ++

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor zwei Jahren bittet die Initiativgruppe Munich Kyiv Queer, die sich seit 2012 im Namen der bayerischen Landeshauptstadt für LGBTIQ in Münchens Partnerstadt Kyjiw und darüber hinaus einsetzt, immer wieder um Spenden. 228.938,78 Euro seien seit dem 24. Februar 2022 bis heute zusammengekommen, heisst es in einer Pressemitteilung.


Die Einzelfallsoforthilfe kommt Menschen zugute, die ihren Job, ihre Heimat, Familie und Freund*innen verloren haben und/oder auf der Flucht sind. Geholfen wurde u.a. einem lesbischen Paar mit Kindern, die aus dem besetzten Mariupol gerettet wurden, und ein schwuler Mann aus Pavlohrad, der verprügelt wurde und Geld für eine Operation brauchte. Hier kann man weiter spenden.

++ Linke: Mehr tun gegen Rechts! ++

Fast ein Jahr nach den rechtsextremen Vorfällen an einer Schule in Burg reichen die Massnahmen der Landesregierung für mehr Demokratiebildung nach Ansicht der Brandenburger Linken nicht aus. Sie werfen der rot-schwarz-grünen Regierungskoalition Versagen vor. Es gebe zu wenig Zeit für politische Bildung. Nach einem neuen Brandenburger Schulgesetz, das Ende Januar verabschiedet wurde, müssen die Schulen Vorfälle zur Verherrlichung des Nationalsozialismus sowie antisemitische oder rassistische Vorfälle unverzüglich dem Schulamt melden.

Die Grund- und Oberschule hatte vergangenes Jahr nach einem zunächst anonymen Brandbrief zweier Lehrkräfte über Monate für Schlagzeilen gesorgt. Die beiden hatten geschildert, wie sie an der Schule täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert seien. Sie hatten auch von Untätigkeit der Schulleitung gesprochen. Danach wurden sie angefeindet und verliessen schliesslich die Schule zum Sommer (MANNSCHAFT berichtete).


++ Unternehmer Michael Kajubi bekommt Menschenrechtspreis ++

Auf der diesjährigen ITB wird am 6. März der Unternehmer und Philanthrop Michael Kajubi mit dem «To Do Award Human Rights in Tourism» geehrt. Kajubi, Gründer der McBern Foundation mit Sitz in Uganda, setzt sich seit Jahren für die Gleichbehandlung von Minderheiten und Benachteiligten ein (MANNSCHAFT berichtete).

2013 hatte Kajubi den Reiseveranstalter McBern Tours & Travel gegründet. Er verfolgt das Ziel, Gästen aus aller Welt Zugang zu den Naturschönheiten Ugandas zu ermöglichen als auch Beschäftigungsmöglichkeiten «und sichere Schutzräume für ugandische Jugendliche und ältere Menschen zu schaffen, die aufgrund geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung, sozialem Status, einer körperlichen/kognitiven Beeinträchtigung oder ihres Alters systematisch aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden», heisst es in einer Mitteilung des Vereins Studienkreis für Tourismus und Entwicklung.

Die Jury des Awards erklärt: «Michael Kajubi hat nicht zuletzt innerhalb der LGBTIQ-Community und speziell im ugandischen Tourismussektor positive Veränderungen bewirkt, die weit über seine Aktivitäten als Reiseveranstalter hinausgehen.»

++ Workshop für queere Jugendliche ++

Anfang April findet im Stellwerk, Junges Theater Weimar, ein Intensiv-Workshop für queere Jugendliche von 16 bis 21 Jahren von MANNSCHAFT-Autor Marvin Wittiber statt. Wie es in der Ankündigung heisst, dürften das Erinnern an queere NS-Opfer und das Beschliessen des Selbstbestimmungsgesetzes nicht darüber hinwegtäuschen, «dass hierzulande Lesungen durch Dragqueens für Kinder verboten werden, auf CSDs Besucher*innen teils tödlich attackiert werden und die Hasskriminalität und Gewalt gegen queere Menschen in Deutschland rasant steigt».

In «diesen zwiespältigen Zeiten» wachse eine neue Generation heran: «Wie lässt sich das eigene Begehren und die eigene Identität in einem solchen Spannungsfeld entdecken, ausleben und verteidigen? Welche Rolle spielt dabei der oder die Einzelne? Und wie können wir nicht trotz, sondern aufgrund unserer Vielfalt eine gemeinsame (politische) Stimme finden?»

++ Touré wegen Erstarkens Rechtsextremer in der Politik ++

Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré hat sich besorgt über einen Rechtsruck eines Teils der Gesellschaft geäussert. «Ich bin damals in die Politik gegangen, weil mich besorgt hat, dass die Rechtsextreme in Europa und der Bundesrepublik immer stärker wird. Dagegen wollte und will ich etwas tun», sagte Touré der DPA. «Immer dann, wenn ein demokratisches System ins Wanken gerät, leiden in der Regel Minderheiten als Erstes darunter.»

Berichte wie die des Recherchenetzwerks Correctiv, das ein Treffen radikaler Rechter in einer Villa in Potsdam öffentlich gemacht hatte, liessen sie weder persönlich noch politisch kalt, sagte Touré. «Ich habe unfassbaren Respekt und Angst vor einer Situation, in der unsere Gesellschaft sich in eine Richtung entwickeln könnte, in der Menschen wie ich keinen Platz mehr haben. In der Menschen, die homosexuell sind, die jüdisch sind, die eine Behinderung haben, nicht mehr Teil davon sind.»

++ Vatikan skeptisch über Reformprozess ++

Herber Dämpfer: In einem Brief aus Rom wurde die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) kurz vor ihrer Vollversammlung in Augsburg an diesem Montag aufgefordert, eine wichtige Abstimmung von der Tagesordnung zu streichen. Unter dem Druck aus dem Vatikan hat die Bischofskonferenz nun kurzfristig den Plan geändert.

In dem Brief, der auch dpa vorliegt, wird gebeten, dass die deutschen Bischöfe nicht über die Satzung des sogenannten Synodalen Ausschusses abstimmen. Dieser Ausschuss ist Teil des Reformprojekts Synodaler Weg und soll später in einen Rat münden, in dem Bischöfe und katholische Laien weiter über Mitbestimmung, Frauenrechte, Vielfalt und andere Themen beraten sollen. Mehrfach hatte sich der Vatikan skeptisch über dieses Gremium geäussert. Die katholische Reformgruppe «Wir sind Kirche» erklärte, es sei unverständlich, wieso trotz Papst Franziskus‘ Aufrufen zu Synodalität und Dialog die Reformbemühungen in Deutschland wieder ausgebremst würden.

++ Rainer Marbach feiert 80. Geburtstag ++

Der Gründer der queeren Bildungseinrichtung Waldschlösschen bei Göttingen hat am Wochenende seinen 80. Geburtstag gefeiert. Das Waldschlösschen-Team erklärte: «Als Urgestein der Schwulenbewegung hat er zusammen mit anderen – nicht nur – für schwule Männer ein zweites Zuhause, einen Sehnsuchts- und Zufluchtsort, eine Heimat für ihre Identität geschaffen und strukturell auf Landes- wie auf Bundesebene politisch viel bewegt»,

Weiter hiess es: «Ohne Rainer wäre die Erwachsenenbildung von und für Schwule in Niedersachsen und bundesweit nicht so professionell aufgestellt wie sie es heute ist.»


First Dates Hotel

Im «First Dates Hotel» sind wieder zwei queere Kandidaten am Start

EuroGames Vienna

Eurogames Vienna 2024: Besondere Aktion zum Weltfrauentag