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++ App zur homosexuellen Emanzipationsbewegung ++ Neu im Duden: trans ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

LGBTIQ News
Foto: Screenshot

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 21. Dezember 2021.

++ App zur ersten homosexuellen Emanzipationsbewegung ++

Gemeinsam bauen berlinHistory e.V. und LSVD Berlin-Brandenburg queere Erinnerungsarbeit im digitalen Raum aus. Seit diesem Mittwoch weist eine neue Themenkachel in der berlinHistory.app den Weg zu den Gedenkorten der queeren Verfolgungs- und Emanzipationsgeschichte in Berlin. Die Schauplätze lassen sich über einen digitalen Stadtplan ansteuern. Zunächst werden zehn geschichtsträchtige Orte der ersten homosexuellen Emanzipationsbewegung vor 120 Jahren in Texten und historischen Fotografien porträtiert, darunter das Denkmal am Magnus-Hirschfeld-Ufer.

Der Verein berlinHistory entwickelt und betreut die offene digitale Plattform, die kostenfrei in den App-Stores geladen werden kann. Unterstützt wird das Projekt vom Bezirk Mitte, in dem sich derzeit die meisten Einträge der neuen Themenkachel befinden. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne): «Wir sind stolz darauf, dass wir mit dem Magnus-Hirschfeld-Ufer ein Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung in Deutschland errichten und somit eine Öffentlichkeit für ihre Geschichte schaffen konnten. Mit der digitalen Plattform wird dies nunmehr auch virtuell für die Menschen, die in Berlin leben, sowie für die Besuchenden unserer Stadt erfahrbar gemacht.»

++ Afghanistan-Programm muss LGBTIQ berücksichtigen ++

Die neue Bundesregierung hat beschlossen, ein humanitäres Aufnahmeprogramm für Afghanistan zu starten und besonders gefährdete Personengruppen schnellstmöglich nach Deutschland in Sicherheit zu bringen. Patrick Dörr, Mitglied im Bundesvorstand des LSVD: «Folter, Morde, aussergerichtliche Hinrichtungen, Todesstrafe: Nach der Machtübernahme durch die Taliban schweben Lesben, Schwule, bisexuelle, trans und inter Menschen in Afghanistan in Lebensgefahr.»


Der LSVD fordert Aussenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser dazu auf, mit dem im Koalitionsvertrag versprochenen humanitären Programm unverzüglich zu starten. LGBTIQ müssen als hoch gefährdete Gruppe ausdrücklich berücksichtigt werden. Die Zeit renne davon. «Die Grenzen sind weitgehend geschlossen. Eine Flucht ist schier unmöglich. Doch selbst nach einer erfolgreichen Flucht in die Nachbarländer Pakistan und Iran ist der Schrecken nicht vorbei.» Auch dort könne für Homosexualität die Todesstrafe verhängt werden.

++ Neu im Duden: trans ++

Der Online-Duden ist dieses Jahr um über 500 Wörter gewachsen. Neu dazu kamen unter anderem woke und trans, aber auch boostern und Piks. Laut Duden-Redaktion sei 2021 ein sehr sprachbewegtes Jahr gewesen: Es sei soviel über Sprache diskutiert worden wie zuletzt bei der Rechtschreibreform 1996. Den Wortschatz beeinflusst haben demnach vor allem die Corona-Pandemie sowie die Diskussionen über Gendern und Political Correctness.

++ FDP hat neuen LGBTIQ-Sprecher ++

LGBTIQ News
Foto: www.krisphotography.de

Die FDP-Bundestagsfraktion hat in der vergangenen Sitzungswoche Jürgen Lenders zum neuen Sprecher für LGBTI-Politik gewählt. «Mit seiner parlamentarischen Erfahrung ist er eine hervorragende Besetzung», so der Bundesvorsitzende der Liberalen Schwulen und Lesben (LiSL), Michael Kauch. Der Abgeordnete aus Fulda tritt die Nachfolge von Jens Brandenburg an, der Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung wird.


Lenders erklärte: «Als Sprecher für LGBTI setzte ich mich dafür ein, dass jeder Mensch seinen eigenen Lebensentwurf verwirklichen und seine individuelle Freiheit leben kann. In der Ampelkoalition wollen u.a. die Ungleichheiten bei Regenbogenfamilien beseitigen, das Abstammungsrecht reformieren und einen Nationalen Aktionsplan gegen Homo- und Transfeindlichkeit einbringen. Doch nicht alles kann man politisch regeln. Nur wenn die Gesellschaft sich weiterentwickelt, auch seltene Perspektiven Zuhörer finden und Ansprechpartner für einen Austausch zur Verfügung stehen, kann sich etwas verändern.»

… und das ist unsere Umfrage der Woche:

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