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«Massenhaft Zugriffs­versuche» auf Porno-Seiten im Erzbistum Köln

Kardinal Woelki mahnt Mitarbeitende

Das Titelbild des Buchs «Porn: From Andy Warhol to X-Tube» (Bruno Gmünder Verlag / Falcon Entertainment)

Pornografie gilt seitens der Kirche als Sünde – im Erzbistum Köln soll es nun aber «massenhaft Zugriffsversuche» auf derartige Seiten gegeben haben. Kardinal Rainer Maria Woelki zeigt sich enttäuscht.

Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, habe es massenhafte Zugriffsversuche auf Porno-Webseiten von Dienstrechnern des Erzbistums Köln gegeben. Unter den Dutzenden Mitarbeitenden seien auch hochrangige Kleriker gewesen, wie es heisst.

«Es hat mich enttäuscht, dass Mitarbeitende versucht haben, mit Hilfe von Geräten, die Ihnen unser Erzbistum für Ihren Dienst zur Verfügung gestellt hat, auf pornografische Seiten zuzugreifen – auch wenn die Firewalls gegriffen haben», erklärte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, mahnte aber auch, dass nicht alle unter Generalverdacht gestellt werden dürfen: «Wir haben im kirchlichen Bereich eine grosse Zahl engagierter und zuverlässiger Mitarbeitender.»

«Manch einem mag der Konsum von Pornografie als harmlos erscheinen. Ich aber stimme Papst Franziskus zu, der sie verurteilt und vor ihren Gefahren, insbesondere der Verletzung der menschlichen Würde warnt», erklärte er weiter. Als er von den Vorwürfen erfahren habe, habe er eine umgehende Prüfung entsprechend der rechtlichen Regelungen veranlasst.


Derweil ist das schauen von Pornos weder nach staatlichem noch nach kirchlichem Recht strafbar, aufgrund der Dienstvereinbarung in der Kirche aber untersagt. Die Zugriffe seien öffentlich geworden, da ein Dienstleister regelmässig die Massnahmen zur IT-Sicherheit überprüfe, erklärte das Erzbistum. «Dazu gehört unter anderem die Prüfung, ob die Firewalls Zugriffsversuche auf mit Blick auf die IT-Sicherheit risikobehaftete Seiten (Gewalt, Pornografie, Drogen etc.) zuverlässig abwehren», hiess es von offizieller Stelle. Datenrechtliche Vorgaben würden dabei eingehalten werden.


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Anfragen, ob auch der Kardinal unter den Nutzern gewesen sei, wiegelte das Erznistum ab: «Die hausinternen Nachforschungen haben eindeutig ergeben, dass das nicht der Fall ist.»


Wie das ZDF berichtete befindet sich unter den betroffenen Beschäftigten ein inzwischen ausgeschiedener Laien-Mitarbeiter, gegen den die Staatsanwaltschaft für Cyber-Kriminalität (ZAC) gesondert wegen des Verdachts auf Besitz und Beschaffung strafbarer Inhalte ermittle. Am 5. Juni habe es dazu eine Razzia im Büro sowie in der Wohnung des Verdächtigen gegeben.

Das Erzbistum Köln und Kardinal Woelki hatten jüngst auf sich aufmerksam gemacht, weil ein Pfarrer nach der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare abgemahnt worden war (MANNSCHAFT berichtete).


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