«Historischer Bruch zwischen Community und Regierendem Bürgermeister»
Wegner hält keine Eröffnungsrede beim CSD
Anders als im vergangenen Jahr eröffnet Berlins Regierender Bürgermeister den Christopher Street Day diesmal nicht. Hintergrund ist die Diskussion über eine Berliner Bundesratsinitiative.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wird den Christopher Street Day in der Hauptstadt in diesem Jahr voraussichtlich nicht eröffnen. Er nehme aber an der CSD-Parade teil, sagte Senatssprecherin Christine Richter. Dazu erwarten die Organisator*innen am 27. Juli rund 500’000 Menschen.
Wegner hatte den CSD im vergangenen Jahr eröffnet und dabei in Aussicht gestellt, sich für eine Bundesratsinitiative für die Aufnahme von queeren Menschen in Artikel drei des Grundgesetzes starkzumachen (MANNSCHAFT berichtete). Die CSD-Verantwortlichen hatten ihn zuletzt mehrfach aufgefordert, Wort zu halten und unter anderem auch verlangt, Massnahmen gegen Hasskriminalität weiterzuentwickeln und die Finanzierung dafür zu sichern.
Noch am Donnerstagnachmittag gab es ein Treffen zwischen Wegner und Vertreter*innen der CSD-Organisierenden. Die Gespräche seien konstruktiv gewesen, sagte die Senatssprecherin. Aber inzwischen ist der Stand: Wegner eröffnet den CSD nicht. Von der Senatskanzlei gibt es zum Gesprächsverlauf keine weiteren Informationen.
Wegner soll dabei betont haben, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Er habe dem CSD schliesslich mitgeteilt, keine Eröffnungsrede halten zu wollen, sagte Marcel Voges vom CSD-Vorstand dem Tagesspiegel. Auch der Verein habe sich das unter diesen Rahmenbedingungen nicht vorstellen können (MANNSCHAFT berichtete). «Der Regierende Bürgermeister hat uns nicht glaubhaft darstellen können, dass es entscheidende Fortschritte bezüglich unserer Forderungen gibt.»
Laura Neugebauer und Sebastian Walter, die Grünen-Sprecher*innen für Queerpolitik in Berlin, erklärten: «Das ist ein historischer Bruch zwischen der queeren Community der Hauptstadt und dem Regierenden Bürgermeister.»
Der Christopher Street Day in Gera hat Hunderte Menschen angelockt. Die Veranstalter*innen ziehen eine positive Bilanz – von einer Gegendemo aus der rechten Szene habe man sich nicht abschrecken lassen (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Lust
Tod durch Selfplay: «Fetisch bedeutet auch, aufeinander aufzupassen»
Die neue Folge des schwulen Podcasts «schwarz & eng» widmet sich den tödlichen Gefahren von Selfplay.
Von Newsdesk Staff
Podcast & Radio
Schwul
Österreich
Ex-Rotlicht-Boss Walter P. will als trans Frau ins Frauengefängnis
In Österreich änderte ein Ex-Rotlicht-Boss sein Geschlecht als weiblich, um in ein Frauengefängnis zu kommen. Die Geschichte sorgt für heftige Debatten.
Von Christian Höller
News
TIN
Justiz
Sport
Seattle plant «Pride Match» zur Fussball-WM 2026
Während die Fussball-WM 2026 in mehreren queerfreundlichen US-Städten gastiert, verbindet Seattle Sport und Pride-Feier zu einem sichtbaren Zeichen für die LGBTIQ-Community.
Von Newsdesk Staff
Pride
News
International
Radio & Podcast
Warum Anne Will jetzt lieber Podcasterin ist
Sie war eine feste Grösse im deutschen Fernsehen, doch inzwischen hat sie das Genre gewechselt. Die lesbische Ex-Talkmasterin Anne Will hat heute ihren eigenen Podcast - und fühlt sich damit sehr wohl.
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Lesbisch
Politik
Podcast & Radio