Jussie Smollett aus Gefängnis entlassen
Nun soll über den Einspruch gegen die Verurteilung entschieden werden
Der wegen eines vorgetäuschten rassistischen und homophoben Angriffs zu fünf Monaten Haft verurteilte US-Schauspieler Jussie Smollett ist nach einer Woche aus der Haft entlassen worden.
Ein Berufungsgericht in Chicago gab laut Medienberichten einem Antrag der Verteidiger statt, den früheren Star der US-Serie «Empire» auf freien Fuss zu setzen, bis über den Einspruch gegen die Verurteilung entschieden ist. Auf Fotos ist zu sehen, wie der 39-Jährige am Mittwochabend (Ortszeit) das Gefängnis von Cook County verlässt.
Smollett habe kein Gewaltverbrechen begangen, argumentierten die Richter den Berichten zufolge. Bis über seine Berufung entschieden sei, hätte er zudem längst seine 150-tägige Haftstrafe abgesessen. Er musste eine Bürgschaft über 150 000 Dollar (knapp 136 000 Euro) unterzeichnen, das Geld aber nicht bei Gericht hinterlegen.
Smollett soll zwei Brüder bezahlt haben, um die Attacke gegen ihn vorzutäuschen Der schlagzeilenträchtige Fall hatte im Januar 2019 begonnen, als Smollett der Polizei erzählte, er sei nachts nahe seiner Wohnung von zwei maskierten Männern angegriffen worden. Später wurde er wegen mutmasslicher Falschaussagen festgenommen. Nach Darstellung der Ermittler soll er die Männer – zwei Brüder – bezahlt haben, um die Attacke gegen ihn vorzutäuschen. Der schwule Schauspieler habe damit seine Karriere vorantreiben wollen, hiess es (MANNSCHAFT berichtete). Smollett bestreitet das.
Im Dezember 2021 sprach ein Gericht Smollett in den meisten Anklagepunkten schuldig. Vergangene Woche verurteilte ein Richter ihn schliesslich unter anderem zu 150 Tagen Gefängnis, einer 30-monatigen Bewährungsstrafe und zur Zahlung von rund 120 000 Dollar als Entschädigung für die Polizeiermittlungen (MANNSCHAFT berichtete).
Sein Anwalt Nenye Uche kritisierte am Mittwoch, das US-Justizsystem benachteilige Afroamerikaner. Smollett hätte für das Vergehen, für das er verurteilt worden sei, nicht ins Gefängnis geschickt werden dürfen. «Wer das anders sieht, sollte sich schämen. Es ist eine Schande», wurde er zitiert.
Geschlechtsidentität soll im Gefängnis künftig stärker berücksichtigt werden: Das sind die Pläne für trans und inter Personen in Baden-Württemberg.
Das könnte dich auch interessieren
Film
Biopic über die schwule Liebe von James Dean – mit Brandon Flynn
Der Film basiert auf den Memoiren des Ex-Liebhabers der queeren Hollywood-Ikone.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Serie
Liebe
People
News
Terrorpläne bei Swift-Konzert: Junger mutmasslicher Helfer angeklagt
Der Jugendliche soll u. a. Bombenbauanleitung aus dem Arabischen übersetzt haben.
Von Newsdesk/©DPA
Österreich
People
Deutschland
Religion
Musik
Religion
US-Gericht: Fehlen im Unterricht bei queeren Inhalten erlaubt
Sind Schulbücher, die unter anderem Homosexualität positiv behandeln, für religiöse Eltern unzumutbar? Das Oberste Gericht der USA gibt klagenden Eltern in einem Fall vorerst recht.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Queerfeindlichkeit
Justiz
USA
Zu schwul: US-Versorgungsschiff «USNS Harvey Milk» wurde umbenannt
Die US-Marine hat ein Schiff umbenannt, das den Namen des 1978 ermordeten schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk trug.
Von Newsdesk Staff
News
Aktivismus
International