Jetzt ist’s amtlich: Köln kriegt einen Dirk-Bach-Platz
Die Bezirksvertretung Innenstadt hat für den Vorschlag der Aidshilfe Köln und des Centrum Schwule Geschichte votiert
Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, hat die Bezirksvertretung Innenstadt diese Woche mehrheitlich beschlossen, den bislang namenlosen Platz vorm Kölner Schauspielhaus nach dem verstorbenen Schauspieler Dirk Bach zu benennen.
Die Initiative für diese Benennung war von der Aidshilfe Köln und dem Centrum Schwule Geschichte ausgegangen (MANNSCHAFT berichtete).
Bei der Abstimmung am Donnerstag hätten Vertreter*innen von SPD und CDU gegen den Antrag gestimmt, heisst es. Sie favorisierten eine Alternative, wonach ein anderen, neu entstehender Platz im Rahmen der Neugestaltung der Kreuzung Zülpicher, Dassel- und Kyffhäuser Strasse nach dem Komiker benannt werden sollte.
Für den Platz vorm Schauspielhaus hatte sich der Bezirksbügermeister Andreas Hupke von den Grünen eingesetzt. «Dirk Bach war ein aussergewöhnlicher, ein hervorragender Schauspieler. Und nicht nur das: Er war politisch, gesellschaftlich und sozial engagiert. Er hatte ein riesengrosses Herz», so Hupke im Frühjahr.
«Ich bin ein Star, holt mich hier raus» Dirk Bach war 2012 an Herzversagen gestorben. Einem breiteren Publikum wurde er mit der RTL-Sendung «Dirk Bach Show» bekannt und dann später als Co-Moderator von «Ich bin ein Star, holt mich hier raus». Er führte zusammen mit Sonja Zietlow durch sechs Staffeln der Show.
Bach hatte 1999 in Key West seinen Lebenspartner geheiratet und setzte sich immer wieder öffentlich für LGBTIQ-Rechte ein. Ausserdem engagierte er sich gezielt im Kampf gegen AIDS und HIV, etwa mit der Benefizkonzertreihe «Cover Me».
Nach seinem Tod startete die Webseite kreuz.net eine schwulenfeindliche Hetzkampagne gegen Bach, gegen die damals der Bruno Gmünder Verlag mit einer Aktion vorging, um die Hintermänner zu fassen. Das führte jedoch im Zusammenhang mit eingesammelten Geldern und der Insolvenz des Verlags zu einem grösseren Spendenskandal, der Teile der queeren Szene bis heute verärgert.
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
USA
Schüsse an US-Schule: Polizei geht nicht auf Trans-Gerüchte ein
Nach einer Schiesserei an einer christlichen Schule gehen Gerüchte herum über die Geschlechtsidentität der angeblichen Schützin. Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, von Spekulationen abzusehen.
Von Newsdesk/©DPA, Greg Zwygart
News
TIN
International