Jane Campion gewinnt für queeren Western den Regie-Preis
Für «The Power of the Dog» wurde sie auch schon bei den Globes geehrt
Die neuseeländische Filmemacherin Jane Campion hat mit ihrem queeren Western «The Power of the Dog» den Preis der US-Regie-Gilde für die beste Arbeit des Jahres gewonnen. Das gab die Directors Guild of America (DGA) am Samstag in Los Angeles bei einer Gala bekannt.
Das Western-Drama mit Benedict Cumberbatch und Jesse Plemons erzählt die Geschichte zweier Brüder im ländlichen Montana in den 1920er Jahren. Campion hatte dafür kürzlich auch den Golden Globe als beste Regisseurin gewonnen.
Den Preis für das beste Regie-Debüt gewann Maggie Gyllenhaal für das bereits bei Netflix veröffentlichte Familiendrama «The Lost Daughter». Die DGA-Awards gelten als wichtiger Indikator für die Oscar-Verleihung, die in diesem Jahr am 27. März stattfindet. Benedict Cumberbatch ist als Hauptdarsteller in dem queeren Western-Drama im Oscar-Rennen (MANNSCHAFT berichtete).
Campion ist nach Chloé Zhao für «Nomadland» im vergangenen Jahr und Kathryn Bigelow mit «Tödliches Kommando – The Hurt Locker» im Jahr 2010 erst die dritte Frau in der mehr als 70-jährigen Geschichte der DGA-Awards, die den Hauptpreis des Abends gewann. Campion setzte sich nach der erfolglosen Nominierung 1993 für «Das Piano» diesmal gegen Hollywood-Legende Steven Spielberg («West Side Story»), Denis Villeneuve («Dune»), Kenneth Branagh («Belfast») und Paul Thomas Anderson («Licorice Pizza») durch.
In den TV-Kategorien des Preises gab es für Mark Mylod und eine Folge der Drama-Serie «Succession», sowie für Lucia Aniellos «Hacks» als beste Folge einer Comedy-Serie eine Auszeichnung.
Am Sonntag werden in London die als Baftas bekannten Britischen Filmpreisen verliehen. Auch hier gehört «The Power Of The Dog» zu den Favoriten. Zwar ist das Science-Fiction-Epos «Dune» von Denis Villeneuve elfmal und damit am häufigsten nominiert, es dürfte aber eher in den technischen Kategorien abräumen. Gute Chancen auf den begehrten Preis als Bester Film werden Kenneth Branaghs Drama «Belfast», das von einer Kindheit während des Nordirland-Konflikts erzählt, und Campions Western-Drama eingeräumt.
Die Disney Studios haben bekannt gegeben, dass der Film «Better Nate Than Ever» ab 1. April bei Disney+ verfügbar sein werde. Es ist die Geschichte des 13-jährigen schwulen Jungen Nate Forster mit einer schier grenzenlosen Broadwaymusical-Leidenschaft (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Coming-out mit 83: Barry Diller hatte Angst vor Reaktionen
Mit 83 Jahren spricht Barry Diller, der Ehemann von Diane von Fürstenberg (78), erstmals offen über sein Schwulsein und beendet damit langjährige Spekulationen.
Billie Eilish gibt in Berlin die Ansagerin
Der queere Superstar in einer ungewohnten Rolle: Billie Eilish gibt am Freitag die Ansagerin
Diesen Rat hat Nemo für den Gewinner-Act beim ESC 2025
Nemo hatte nach dem ESC-Triumph letztes Jahr schon bald eine «Interview-Überdosis». Der Schweizer Erfolgs-Act hat einen Rat für alle parat, die diesen Songwettbewerb gewinnen: «Viel Nein sagen.»
Lola bleibt brav – Queere Geschichten weiter auf Nebenschauplätzen
Beim 75. Deutschen Filmpreis dominieren erneut heteronormative Erzählungen – queere Perspektiven bleiben rar. Einige Ausnahmen gibt es, doch von echter Vielfalt ist das deutsche Kino noch weit entfernt.