Coming-out mit 83: Barry Diller hatte Angst vor Reaktionen
Seine Frau Diane von Fürstenberg weiss schon lange, dass er schwul ist
Mit 83 Jahren spricht Barry Diller, der Ehemann von Diane von Fürstenberg (78), erstmals offen über sein Schwulsein und beendet damit langjährige Spekulationen.
In einem bewegenden Essay im New York Magazine spricht Diller, der einst an der Spitze von Paramount Picures stand, erstmals öffentlich über seine Homosexualität. Gleichzeitig betont er die tiefe Liebe zu der belgisch-US-amerikanischen Modeschöpferin, mit der er seit 2001 verheiratet ist. Er habe nie seine sexuelle Orientierung infrage gestellt, schreibt US-Milliadär Diller. «Ich hatte nur Angst vor der Reaktion anderer.»
In seinem ausführlichen Text schreibt Diller über die Schwierigkeiten, die er als schwuler Mann in der Unterhaltungsindustrie der 1960er- und 1970er-Jahre erlebte. Er spricht von einer «tyrannischen Angst vor Entdeckung», die sein persönliches Leben stark einschränkte. Trotz des beruflichen Erfolgs lebte der Medienmogul ein «grösstenteils karges und arbeits-bestimmtes Dasein».
Der gebürtige Kalifornier habe seine Gefühle früher nicht ansatzweise artikulieren können, heisst es in dem Essay. «Oft erstarrte ich einfach, unfähig aufzutauen. Ich hatte mein ganzes Leben lang alles so sehr in mich hineingefressen, dass ich nicht wusste, wie ich die Hebel betätigen sollte, wenn meine Gefühle nicht mehr zu bändigen waren.»
Der Milliardär erklärt, dass er sich schon in seiner Jugend mit Männern traf, aber heimlich, in Hotels und angemieteten Wohnungen. Dass er ein bestimmtes Leben habe «vortäuschen» müssen, belastete ihn sehr. «Ich lebte mit dem Schweigen, aber nicht mit der Heuchelei», schreibt der über die Regeln, die er für sich selbst erfand. «Ich würde nie so tun, als ob. Ich würde nichts tun, um jemanden glauben zu lassen, ich würde ein heterosexuelles Leben führen.»
Diane von Fürstenberg reagiert gelassen auf das Essay ihres Mannes. In einem Interview mit der New York Times kurz nach der Veröffentlichung erklärte sie, sie betrachte den Text nicht als Coming-out, sondern vielmehr als Dillers Weg, die Wahrheit zu erzählen. «Mir gegenüber hat er sich vor 50 Jahren geöffnet.»
Der Filmpreis Lola bleibt brav: Queere Geschichten finden weiter nur auf Nebenschauplätzen statt. Es ginge noch mehr, so unser Kommentator
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