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Homophober Angriff mit Reizgas in Berlin

Der 58-Jährige befand sich vor einer Schwulenbar in der Kleiststrasse, als man ihm aus einer dreiköpfigen Gruppe heraus eine Flüssigkeit ins Gesicht sprühte

Hassgewalt in Berlin

Am frühen Pfingstsonntagmorgen wurde ein Mann vor einer Berliner Schwulenbar mit Reizgas besprüht und leicht verletzt. Offenbar war das kein Einzelfall.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand befand sich der 58-Jährige gegen 5 Uhr vor einer Schwulenbar in der Kleiststrasse und sprach mit einem anderen Mann, als man ihm aus einer dreiköpfigen Gruppe heraus eine Flüssigkeit ins Gesicht sprühte. Dabei handelte es sich offenbar um Reizgas.

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Anschliessend flüchtete die Gruppe mit dem Angreifer. Der Verletzte wurde durch die Besatzung eines alarmierten Rettungswagens am Ort ambulant behandelt.

Im Zuge der Anzeigenaufnahme berichtete ein Zeuge von einem ähnlichen Angriff, der sich ebenfalls am frühen Morgen am Wittenbergplatz ereignet haben soll. Die Kleiststrasse verbindet den Wittenbergplatz mit dem Nollendorfplatz, dem Zentrum des Regenbogenkiezes. Als Polizisten vor Ort eintrafen befand sich jedoch niemand mehr am Ort. Die weiteren Ermittlungen dauern an.


Im Mai hatte das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.

Immer mehr Betroffene stellen Anzeige
MANEO hat 2018 insgesamt 733 Menschen beraten. «Wir müssen aber von weit mehr Vorfällen ausgehen, obwohl immer mehr Betroffene den Weg zur Polizei finden und sich mit einer Anzeige wehren», erklärte Maneo-Leiter Bastian Finke bei der Vorstellung der Zahlen.

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Am häufigsten wurden im vergangenen Jahr Beleidigungen registriert (123 – im Jahr 2016 waren es noch 45 Fälle), einfache und gefährliche Körperverletzung (67), Nötigungen und Bedrohungen (54) und Raubstraftaten (20). Die meisten Fälle registrierte MANEO in Schöneberg (49 – ein Rückgang von 69 im Vorjahr), gefolgt von Neukölln (38 – ein Zuwachs von 100 %), Mitte und Kreuzberg.



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