Homofeindlicher Angriff: Lesbisches Pärchen verletzt
Die Frauen wurden in der Strassenbahn geschlagen und getreten
Erneuter homofeindlicher Angriff in Berlin: In der Nacht zum Samstag wurden zwei Frauen in Alt-Hohenschönhausen beleidigt und körperlich angegriffen.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand hielten sich die beiden jungen Frauen gegen 3.45 Uhr an der Berliner Strassenbahnhaltestelle Hohenschönhausener Strasse/Weissenseer Weg auf und küssten sich. Ein Unbekannter, der in Begleitung zweier weiterer Männer war, soll das Paar daraufhin zunächst beleidigt haben.
69 % wollen Diskriminierung von Homo- und Bisexuellen bestrafen
Die 18- und 19-jährigen Frauen stiegen dann in eine Strassenbahn der Linie M6 in Fahrtrichtung Riesaer Strasse ein. Die drei Männer stiegen ebenfalls ein und der, der auch beleidigt haben soll, soll die 19-Jährige dann zunächst zu Boden gestossen und ihr, als sie am Boden lag, mehrmals ins Gesicht getreten haben. Anschliessend soll er dann auch die Jüngere mehrmals ins Gesicht geschlagen haben.
An der Haltestelle Konrad-Wolf-Strasse/Altenhofer Strasse stieg der Unbekannte mit seinen zwei Begleitern aus und alle entfernten sich in Richtung Landsberger Allee. Die beiden Frauen wurden verletzt und wollten sich selbst in ärztliche Behandlung begeben. Die weiteren Ermittlungen zu den bisher Unbekannten dauern an.
Deutschland braucht Aktionsplan für Akzeptanz von LGBTIQ
Im Frühjahr sorgte der Angriff auf zwei Lesben in einem Londoner Nachtbus für Entsetzen: Die Frauen wurden gedemütigt und verprügelt (MANNSCHAFT berichtete).
Wer schwul oder lesbisch, bi oder trans ist, lebt gefährlich in der deutschen Hauptstadt. Im Gegensatz zum Vorjahr wurden erneut mehr Angriffe gegen LGBTIQ registiert. Die Zahlen wurden Mitte November vorgestellt (MANNSCHAFT berichtete). Die Tatorte lagen vorwiegend in den Bezirken Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln.
Im Mai hatte das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin MANEO aktuelle Zahlen über Gewalt gegen LGBTIQ vorgelegt. Demnach stiegen die Fälle angezeigter Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt um 58 auf 382 an. Gegenüber 2017 ist ein Zuwachs von fast einem Drittel zu verzeichnen.
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