Hitlergruss und Pöbeleien: Magdeburger CSD von Rechten gestört
Reichsbürger hatten zeitgleich eine Demonstration angemeldet
Am Samstag hat in Magdeburg der CSD stattgefunden. Tausende Menschen nahmen an der Demonstration durch die Innenstadt teil – Probleme gab es allerdings aufgrund einer Reichsbürger-Veranstaltung.
2700 Menschen hatten laut Polizei an diesem Wochenende an der Parade teilgenommen, die Organisator*innen sprachen sogar von 10’000. Unter dem Motto: «Akzeptanz jetzt, auch wenn was dazwischen kommt» setzten sich die Teilnehmenden für mehr Sichtbarkeit ein. Oberbürgermeisterin Simone Borris hatte die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen.
Der CSD hatte um 12 Uhr mit einer Eröffnungskundgebung vo dem Rathaus begonnen, unterstützt von der Landes Gleichstellungsbeauftragten Sara Schulze.
Ab 13 Uhr startete dann die Demonstration über Jacobs Strasse, Breiten Weg, Danzstrasse zum Landtag, wo eine erneute Kundgebung stattfand.
Über Schleinufer, Keplerstrasse, Hegelstrasse und Sternstrasse gind es zum nächsten Kundgebungsort am Hasselbach Platz von wo aus über Otto-von-Guericke Strasse und Ernst-Reuter-Allee der Weg zurück zum Alten Markt angetreten wurde.
Aufgrund einer Reichbürger-Demo konnte die Veranstaltung nicht wie geplant mit einer Kundgebung auf dem Domplatz enden. Zwischen 100 und 200 Personen hatten sich dort zu einem Protest versammelt.
Hier kam es schliesslich auch zu Pöbeleien, wie Falko Jentsch, Sprecher des Vereins CSD Magdeburg, gegenüber dem MDR sagte. Unter anderem sei der Hitlergruss gezeigt worden. Überwiegend sei der CSD allerdings friedlich verlaufen.
Anders als in diesem Jahr wollen die Organisator*innen den Magdeburger CSD nun künftig nicht mehr als Stadtfest, sondern als politische Veranstaltung anmelden – diese dürfen nämlich auf dem Domplatz abgehalten werden – und dadurch mögliche Konfrontationen vermeiden. Denn auf dem Alten Markt, wo nun die Abschlusskundgebung stattgefunden hat, gäbe es Jensch zufolge Sicherheitsrisiken, weil es viel mehr Ecken und Zufahrtsstrassen gebe.
Attacken auf Veranstaltungen und Paraden wie beim Christopher Street Day am vergangenen Wochenende in Weißenfels (MANNSCHAFT berichtete) seien keine Ausnahme mehr, sagte er.
Beim ersten CSD in Weißenfels im Dreiländereck von Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen hatte es Störungen durch mutmasslich Rechtsextreme gegeben. Dabei soll auch der Hitlergruss gezeigt worden sein, sagte eine Polizeisprecherin. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen.
In Magdeburg wurde sich dementsprechend auf eventuelle Übergriffe vorbereitet. Die Polizei war am Wochenende mit mehrere Hundertschaften vor Ort. Auch das Ordnungsamt hatte entsprechende Einsatzkräfte in grossem Umfang bereitgestellt.
Pornografie gilt seitens der Kirche als Sünde – im Erzbistum Köln soll es nun aber «massenhaft Zugriffsversuche» auf derartige Seiten gegeben haben. Kardinal Rainer Maria Woelki zeigt sich enttäuscht (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
NRW
Raubmord aus Homophobie? Belohnung für Hinweise ausgesetzt
Mitten in der Nacht wird ein Mann vor 35 Jahren brutal erschlagen. Viele Menschen werden befragt – ohne Erfolg. Eine DNA-Spur soll jetzt die Wende in dem Fall bringen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Community
Missbrauch in der Kirche: «Junge Queers sind stark gefährdet»
Jahre später erkennt Matthias Katsch seinen Peiniger wieder. Aus dieser Begegnung entsteht eine Bewegung, die den grössten Missbrauchsskandal der deutschen Kirche öffentlich macht.
Von Kriss Rudolph
Mentale Gesundheit
Religion
Schwul
Kunst
Queere Kunst in den USA immer mehr unter politischer Kontrolle
Trump und seine Partei entscheiden auch über einzelne Ausstellungen – und das führt dazu, dass immer weniger queere Kunst gezeigt wird
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
Queer
Serie
Netflix erzählt schwules Militärdrama «Boots» und zeigt erste Bilder
Was passiert, wenn ein queerer Mann in den 1990ern ein Elitesoldat werden will?
Von Newsdesk Staff
News
Kultur