Herzog Franz von Bayern zeigt sich erstmals mit seinem Partner
Wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag
Am 14. Juli wird das Oberhaupt der Wittelsbacher, Herzog Franz von Bayern, 90 Jahre alt. Seine Beziehung zu einem Mann hielt er lange geheim.
Der Urenkel von König Ludwig III. will seinen Geburtstag am 22. Juli mit einen Dankgottesdienst in der Kirche St. Michael in München feiern. An beiden Veranstaltungen würden auch Abordnungen bayerischer Traditionsvereine teilnehmen.
Kürzlich sind seine Memoiren «Zuschauer in der ersten Reihe: Erinnerungen» erschienen: Wenige Jahre nach der Geburt Franz von Bayerns (1933) musste einst die Familie ins Exil nach Ungarn gehen. 1944 werden die Wittelsbacher verhaftet und mit ihren Kindern in die Konzentrationslager Sachsenhausen, Flossenbürg und Dachau gebracht. Nach Kriegsende begann Franz, sich seinen ganz eigenen Weg ins Leben zu bahnen.
Diese Woche hat auf der Bühne in der grossen Aula der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität sein Buch vorgestellt. Und nicht nur das: Auch sein Lebenspartner Thomas Greinwald war dabei: Die beiden zeigten sich erstmals offiziell als Paar, berichtet u.a. der Tagesspiegel.
Und das nach langem Bestehen ihrer Beziehung, 43 Jahre sind die Männer schon zusammen. Dass Franz von Bayern schwul ist, war eine Art offenes Geheimnis.
In früheren Jahren war dies für Thomas oft mit Demütigungen verbunden, wenn er nicht angemessen als mein Partner behandelt wurde.
Vor zwei Jahren hatte das Paar seine Beziehung offiziell gemacht. In seiner Biografie nun macht Herzog Franz seinem Thomas eine Liebeserklärung und dankt ihm.
Sie seien aus zwei verschiedenen Welten gekommen, heisst es darin. «Die Erwartungen, die an mich gestellt waren, bedeuteten, dass von Thomas häufig Verzicht und Rücksichtnahme gefordert waren – von seiner Seite viel mehr als von meiner. Vor allem in früheren Jahren war dies für ihn oft mit Demütigungen verbunden, wenn er nicht angemessen als mein Partner behandelt wurde. Ohne die Bereitschaft seinerseits, damit zurechtzukommen, wäre mein Leben und die Erfüllung meiner Verpflichtung so nicht möglich gewesen.»
Das Buch zu schreiben, sei Greinwalds Idee gewesen. Damit der Herzog selbst seine Geschichte erzählen könne und nicht nur über ihn geschrieben werde. (mit dpa)
«Mr. Loverman»: Ein Mittsiebziger will endlich zu schwuler Liebe stehen. Ein Roman über das Doppelleben eines karibischen Auswanderers (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Queerfeindlichkeit
Homophobe Äusserungen: Ralf Schumacher ist «nicht böse»
Der Vater von Formel-1-Pilot Sergio Pérez hat die Kritik an seinem Sohn satt. Er leistet sich dabei eine Entgleisung. Ralf Schumacher bringt sogar Verständnis auf.
Von Newsdesk/©DPA
News
Sport
Pakistan
Pakistan: Verstärkte Internetzensur könnte LGBTIQ-Community isolieren
Im südasiatischen Land ist der Zugang zu der Online-Plattform X bereits gesperrt. Nun kündigen Behörden weitere Beschränkungen an.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Kurznews
Berliner Polizei rät Queers in bestimmten Gegenden zu mehr Vorsicht
Viele Menschen jüdischen Glaubens sagen, dass sie bestimmte Berliner Gegenden nicht mit sichtbaren Symbolen betreten, Queers agieren ähnlich. Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht von nötiger Wachsamkeit.
Von Newsdesk/©DPA
Polizei
Unterhaltung
Basketballer muss nach homophober Äusserung hohe Strafe zahlen
Dieses Interview war teuer. LaMelo Ball hat sich schwulenfeindlich geäussert und wurde deshalb von der NBA zur Kasse gebeten. Die Liga verhängte die höchstmögliche Strafe.
Von Newsdesk/©DPA
Kurznews
Sport
Gesellschaft