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Hassrede und Belästi­gung gegen ESC-Acts

«Dies ist inakzeptabel und völlig unfair, da die Künstler*innen keinen Einfluss auf diese Entscheidung haben»

olly alexander
Olly Alexander (Bild: Universal Music)

Einen Monat vor dem Finale des Eurovision Song Contests (ESC) in Malmö haben die Veranstalter*innen gezielte Kampagnen in den sozialen Medien gegen teilnehmende Künstler*innen verurteilt.

Jede Form von Online-Missbrauch, Hassrede oder Belästigung, die sich gegen Künstler*innen oder andere mit dem Wettbewerb verbundene Personen richte, werde abgelehnt, teilte die ESC-Veranstalterin, die europäische Rundfunkunion (EBU), in einem Statement mit. «Dies ist inakzeptabel und völlig unfair, da die Künstler*innen keinen Einfluss auf diese Entscheidung haben.» Das Finale des ESC findet am 11. Mai in Malmö in Schweden statt.


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Der Beitrag aus Israel hatte für einigen Wirbel gesorgt. Die EBU hielt den eingereichten Text für zu politisch. Sie sah darin Hinweise auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker.


Das Lied der israelischen Sängerin Eden Golan wurde daraufhin überarbeitet und zugelassen (MANNSCHAFT berichtete). Unter anderem schwedische Künstler*innen hatten wegen des Gaza-Krieges einen Ausschluss Israels vom ESC gefordert. Zudem wurde der schwule Teilnehmer Olly Alexander aus Grossbritannien durch die Bewegung Queers for Palestine zum Boykott der Veranstaltung gedrängt, was der Sänger ablehnte.

Bei dem Massaker hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen rund 1200 Menschen ermordet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte auf den Terror der Hamas mit massiven Bombardierungen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sollen dabei bislang rund 33’360 Palästinenser*innen getötet worden sein. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

 

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Der stellvertretende EBU-Generalsdirektor Jean Philip De Tender sagte, die Rundfunkunion sei sich «der tiefen Gefühle und der starken Meinungen bewusst, die der diesjährige Eurovision Song Contest – vor dem Hintergrund eines schrecklichen Krieges im Nahen Osten – ausgelöst hat».


Die Entscheidung, Sender wie auch den israelischen Fernsehsender Kan in den ESC aufzunehmen, liege in der alleinigen Verantwortung der EBU-Gremien und nicht in der der einzelnen Künstler*innen. «Diese Künstler*innen kommen zur Eurovision, um ihre Musik, ihre Kultur und die universelle Botschaft der Einheit durch die Sprache der Musik zu teilen.»


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De Tender sagte weiter, alle seien aufgefordert, sich an einem respektvollen und konstruktiven Dialog zu beteiligen und die Künstler*innen zu unterstützen. Zuvor hatten sich auch einige der Endrunden-Stars auf Instagram zum Gaza-Krieg geäussert und ihre Solidarität mit Menschen im Gazastreifen und in Israel zum Ausdruck gebracht.

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