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2500 Menschen bei Fahrrad-Pride in Hamburg

Auch der Erste Bürgermeister fuhr mit

Hamburg Pride
Foto: Hamburg Pride (Screenshot)

Am Samstag haben 2.500 Menschen an der ersten Fahrraddemo im Rahmen der Hamburg Pride teilgenommen.

Hamburg Pride e.V. hatte die Veranstaltung unter zahlreichen Auflagen zum
Infektionsschutz durchgeführt. Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) fuhren in der Demo mit, die unter anderem über die Reeperbahn und durch das Schanzenviertel führte.

Lasst bitte die Regenbogenfahne in Ruhe!

Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e.V. erklärte zufrieden: «Es war eine grosse Herausforderung, diese Fahrraddemo zu organisieren. Uns waren zwei Dinge wichtig: Die Versammlungsfreiheit und damit die Sichtbarkeit der queeren Community zu gewährleisten und gleichzeitig dem Infektionsschutz Rechnung zu tragen. Beides ist uns heute gelungen, auch dank der Kooperation mit den zuständigen Behörden.»

Er sei froh, dass die Hamburger*innen auch unter diesen besonderen Bedingungen für gleiche Rechte auf die Strasse gehen oder besser fahren konnten, denn die Diskriminierung höre mit Corona nicht einfach auf. «Im Gegenteil: Während wir nach wie vor eine lange Agenda politischer Forderungen haben, spitzt sich beispielsweise in unserem Nachbarland Polen die Situation für LGBTI immer weiter zu.»


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Mielchen weiter: «Wenn der Staatspräsident eines EU-Landes Homosexuellen das Menschsein abspricht, so wie es Andrzej Duda zuletzt getan hat (MANNSCHAFT berichtete), ist es unsere Pflicht, uns solidarisch an die Seite der polnischen Community zu stellen. Auch dafür sind wir heute durch Hamburg geradelt.»

Wie auch in den Vorjahren fordert die Hamburg Pride u.a., dass der Diskriminierungsschutz des Grundgesetzes in Artikel 3 auf die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität ausgeweitet werde. Zudem müsse das Transsexuellen-Gesetz abgeschafft werden und durch ein Selbstbestimmungsrecht für trans Menschen ersetzt werden.

Eine weitere Forderung ist eine zeitnahe Reform des Familienrechts, durch die bei der Geburt eines Kindes in einer lesbischen Ehe mittels künstlicher Befruchtung automatisch beide Frauen als Mütter anerkannt werden und eine Stiefkind-Adoption durch die nicht-leibliche Mutter nicht mehr notwendig ist (MANNSCHAFT berichtete).


Auch der erste Thüringen CSD im Oktober könnte in Form einer Fahrrad-Demo stattfinden. Weimar wird die Veranstaltung austragen (MANNSCHAFT berichtete).

Ebenfalls am Samstag haben rund 750 Menschen beim Christopher Street Day in Chemnitz für LGBTIQ-Rechte demonstriert. Sie waren bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von mehr als 30 Grad in den Stadthallenpark gekommen und hatten unter dem Motto «Fight with Pride» ihre Forderung nach Akzeptanz und Toleranz ausgedrückt, wie die Veranstalter mitteilten. Eine Parade gab es in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen wegen der coronabedingten Einschränkungen nicht. Im nächsten Jahr soll es sie aber wieder geben.


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