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Geldstrafe für Coca-Cola-Werbung in Ungarn

Auf Postern der Kampagne waren schwule und lesbische Paare zu sehen und der Slogan: «zero sugar, zero prejudice»

Coca-Cola-Werbung
Diese Coca-Cola-Werbung sorgte in Ungarn für Ärger (Foto: Facebook)

Coca-Cola muss für eine Werbeaktion in Budapest umgerechnet rund 1.500 Euro Strafe zahlen. Grund: Der Slogan «Love is Love» verstosse gegen die gesetzlichen Bestimmungen.

Auf den Postern waren während des beliebten Sziget-Festivals in der ungarischen Hauptstadt fröhliche schwule und lesbische Paare zu sehen und der Slogan: «zero sugar, zero prejudice». Ein Post des Social-Media-Teams von Coa-Cola bei Facebook wurde im Sommer heftig diskutiert (MANNSCHAFT berichtete). Zunächst hatte ein Mitglied von Viktor Orbans regierender Fidesz-Partei ein Boykott des Unternehmens gefordert, dem sich aber niemand weiter anschloss. Nun muss das Unternehmen rund 1.500 Euro Strafe zahlen.

Begründung: Coca Cola habe gegen Bestimmungen für Unternehmenswerbung verstossen. Denn jede Werbung, die die körperliche, geistige, emotionale oder moralische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen könnte, sei verboten.

Die ungarische LGBTIQ-Organisation Háttér Társaság kritisiert die Entscheidung des Konsumentenschutzes der Stadt Erd südwestlich von Budapest, da sie gegen das Recht der freien Meinungsäusserung verstosse. Man habe dem US-Unternehmen rechtliche Hilfe angeboten, da die Entscheidung der Behörde die gesamte ungarische LGBTIQ-Community beträfe.


Coca Cola will jetzt weitere Schritte prüfen. In einer Erklärung, die auf index.hu nachzulesen ist, heisst es, Ziel der Kampagne sei es gewesen, die Werte zu vermitteln, für die sich das Unternehmen einsetzt: den Glauben an die Vielfalt und die Gleichheit der Menschen. «Coca-Cola glaubt auch weiterhin, dass alle Menschen gleich sind, unabhängig von Nationalität, Religion, Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft, Sprache, Hobbys oder Meinungen. Wir drücken in unseren Anzeigen, Beiträgen und Botschaften die Werte aus, für die wir stehen.»

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Im Sommer hatte Coca-Cola erklärt: «Wir glauben, dass Hetero- und Homosexuelle das Recht haben sollten, zu lieben wen sie möchten.» Bereits früher hat das Unternehmen in seinen Kampagnen etwa in Südamerika für Vielfalt geworben (MANNSCHAFT berichtete).

Immerhin, die Akzeptanz in der ungarischen Bevölkerung für LGBTIQ steigt. Einer Studie der LGBTIQ-Organisation Hatter zufolge glauben zwei Drittel der Ungar*innen, jeder sollte frei entscheiden dürfen, wer er oder sie leben will. 2002 lag die Zustimmungsrate noch bei unter der Hälfte.


Die Regierung geht u. a. aktiv gegen unliebsame Wissenschaftler*innen und Forschungsthemen vor. Dutzenden Forscher*innen wird vorgeworfen, sie hätten Steuergelder für Publikationen zu Themen wie Einwanderung, Rechte von Homosexuellen und Gender Studies verschwendet. Im vergangenen Oktober hatte Ungarns nationalkonservativer Premier Orbán das Fach Geschlechterstudien per Erlass von den Unis des Landes verbannt.


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