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Tanz auf dem Vulkan: «Falling in Love»

Weltpremiere im Friedrichstadt-Palast

Falling in Love
Solist: Olivier St. Louis (Bild: Nady El-Tounsy)

Dem Berliner Friedrichstadt-Palast gelingt mit seiner neuen Grand Show «Falling in Love» ein wahrhaft hinreissender Abend.

Von Thomas Petersen

Die Weltpremiere der Show wurde gross angekündigt und das war sie dann auch: richtig gross! Hier feiert man Liebe und Diversität in Vollendung. Eine dramaturgisch schlüssige Geschichte in einer Revue zu erzählen, die aus einzelnen Nummern besteht, ist nicht immer einfach. Bei «Falling in | Love» ist das gelungen.

Die Geschichte: wir befinden uns in Diamond City. Ein junger, tauber Poet verzweifelt an der Kälte um ihn herum. Unter seinen Füssen zerbricht plötzlich der Asphalt und er stürzt in eine neue Wirklichkeit, die aber erst einmal wieder zum Leben erweckt werden muss. Es gibt sie also, die Chance auf eine bessere Welt.


Natürlich drängen sich hier Vergleiche zu der ausgelassenen Lebensfreude im Berlin der 1920er Jahre auf. Sicherlich nicht nur in unterhaltsamer Hinsicht, sondern gerade auch als gesellschaftlich relevant. Damals hat die Liebe leider nicht gesiegt. Der Friedrichstadt-Palast, bei dem Diversität und Respekt aus jeder Pore zu strömen scheinen, zeigt uns aber, wie wichtig es ist, sich nicht nur eine bessere Welt wünschen, sondern sie jeden Tag mit zu gestalten und alles dafür zu tun.

Alle Protagonist*innen auf der Bühne agieren grossartig. Die Musiker*innen, die Sängerdarsteller*innen, die Artist*innen und natürlich nicht zuletzt das Ballett des Friedrichstadt-Palasts. Gerade bei den Auftritten der Tänzer*innen zeigt sich die ganze Bandbreite diverser Lebensfreude.

Die eigens für die Show komponierten Musiknummern sind einfallsreich, eingängig, sinnlich und mitreissend. Die Bühne bietet mit ihren scheinbar unbegrenzten, technischen Möglichkeiten immerwährend neue Perspektiven und die Kostüme sind von geradezu überbordender Phantasie. Die artistischen Darbietungen sind geschickt in die Handlung integriert und durchweg atemberaubend.


Produziert wurde die 14 Millionen Euro Grand Show vom Intendanten Berndt Schmidt. Regie führte Oliver Hoppmann. Der Stardesigner Jean Paul Gaultier ist als Kurator an den Friedrichstadt-Palast zurückgekehrt. Von Swarovski kamen über 100 Millionen! Kristalle zum Einsatz – inklusive dem grössten geschliffenen Swarovski-Kristall der Welt.

Falling in Love
Der Schlussapplaus der Grand Show «Falling in Love» (Bild: Markus Nass)

Das Weltpremierenpublikum hat den Abend genutzt, um das ganze Potential, das Diversität bietet, auch auf dem roten Teppich, im Zuschauer*innenraum und im Foyer zum Leuchten zu bringen. Mit dabei waren unter anderen Conchita Wurst, Jedward, Ricardo Simonetti und Gloria Glamour. Natürlich fehlte auch die Berliner Prominenz nicht.

Conchita Wurst
Conchita Wurst (Bild: Sascha Radke)
Jean Paul Gaultier
Oliver Hoppmann (l) und Jean Paul Gaultier (r) (Bild: Sascha Radke)
Klaus Wowereit
Klaus Wowereit (Bild: Sascha Radke)
Jo Weil
Jo Weil (Bild: Sascha Radke)
Papis Loveday
Papis Loveday (Bild: Sascha Radke)
Riccardo Simonetti
Riccardo Simonetti und Bonnie Strange (Bild: Sascha Radke)

Am Ende schienen alle im Saal und auf der Bühne vereint, in einem berauschenden Gefühl der Macht der Möglichkeit, das Gute im anderen zu sehen. Standing Ovations!


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