FIFA mit eigener Kampagne gegen Diskriminierung auf Kapitänsbinden
Zuvor waren das Zeigen des Regenbogens und die «One Love»-Binde grosse Streitthemen
Kurz vor den Viertelfinalspielen wirbt die FIFA für die eigene Kampagne gegen Diskriminierung. Der Slogan steht auch auf den Kapitänsbinden – diese waren eines der grossen WM-Streitthemen.
Der Weltverband FIFA hat kurz vor den WM-Viertelfinalspielen für die eigene Antidiskriminierungskampagne geworben. Es gebe «im Fussball und in der Gesellschaft insgesamt keinen Platz für Diskriminierung jeglicher Art», teilte die FIFA mit und verwies auf die Kampagnen-Botschaft «#NoDiscrimination», die während der vier Partien in den WM-Stadien in Katar zu sehen sei. Der Slogan steht zudem während des Turniers auf den Armbinden der Kapitäne – auch Manuel Neuer hatte bereits eine solche Binde getragen, nachdem die FIFA die «One Love»-Kapitänsbinde verboten hatte.
«Stigmatisierung und Diskriminierung können der psychischen und physischen Gesundheit sehr schaden und Menschen davon abhalten, die benötigten Gesundheitsdienste in Anspruch zu nehmen», sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Weltgesundheitsorganisation sei «ein stolzer Partner der FIFA bei der Kampagne «#NoDiscrimination». Insgesamt hat die FIFA sieben verschiedene Kampagnen bei der WM angeboten.
Der Weltverband war in Europa wegen des «One Love»-Verbots stark kritisiert worden (MANNSCHAFT berichtete). Die mehrfarbige Binde sollte insbesondere für Vielfalt und gegen Ausgrenzung stehen. Dabei war die Binde bereits ein Kompromiss zur Regenbogenflagge, die sonst von Neuer und den einigen anderen Kapitänen getragen wird.
Der WM-Gastgeber Katar steht wegen der Menschenrechtslage und des gesetzlichen Verbots von Homosexualität stark in der Kritik. Der LSVD hatte sich deswegen im Vorfeld des Turniern für eine Reisewarnung für queere Personen ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete).
Einem Bericht des britischen Senders Sky News zufolge soll es unter den arabischen WM-Teilnehmern die Überlegung gegeben haben, mit einer Kapitänsbinde mit der Aufschrift «No Place For Islamophobia» (Kein Platz für Islamfeindlichkeit) aufzulaufen. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht.
Bei dem Turnier hatten zuletzt immer wieder Verbote von Regenflaggen für Aufmerksamkeit gesorgt. So wurde ein Flitzer mit politischer Botschaft nicht im Fernsehen gezeigt, Fans wurden Utensilien und Kleidungsstücke mit Regenbogenprägung abgenommen.
Das könnte dich auch interessieren
Deutschland
«Uns wundert schon, mit welchem Hass uns einige überschütten»
Während des Berliner Christopher Street Day soll keine Regenbogenfahne auf dem Reichstag wehen, weil dieser laut Kanzler Merz kein Zirkuszelt sei. Der Zirkus Charles Knie hatte darauf eine Pride-Flagge gehisst – eine Leihgabe aus Bielefeld.
Von Kriss Rudolph
News
Pride
Fussball
«Lebe wohl!» – Josh Cavallo verlässt Australien
Der offen schwule Fussballer Josh Cavallo verlässt Australien. Sein Verlobter geht mit.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Ungarn
Polizei will auf Ermittlungen nach Budapest Pride verzichten
Das gilt nicht für Bürgermeister Gergely Karacsony
News
Pride
People
Papa Schumacher: «Jeder sollte so leben, wie er das für richtig hält»
Ralf Schumacher ist kürzlich 50 geworden. Zu seinem Coming-out vom letzten Jahr hat sich nun auch der entspannte Papa Rolf geäussert.
Von Newsdesk Staff
News
Coming-out
Deutschland