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Nach Regenbogen-Aktion: «Ich hoffe, dass dem Jungen nichts passiert»

Portugal-Star Rúben Neves drückte nach dem Vorfall seine Sympathie aus

Regenbogen
Klare Botschaft im Spiel Portugal gegen Uruguay (Foto:Tom Weller/dpa)

Mit einer Regenbogenfahne in der Hand und zwei weiteren politischen Botschaften auf dem T-Shirt hat ein Flitzer das Spiel Portugal gegen Uruguay gestürmt. Ein Portugal-Spieler macht sich nun Sorgen.

Ein Flitzer mit einer Regenbogenfahne ist bei der Fussball-WM in Katar während des Vorrunden-Spiels zwischen Portugal und Uruguay auf das Spielfeld gelaufen. Der Mann wurde in der 51. Minute des Spiels von zwei Ordnern gestoppt und aus dem Innenraum des Lusail Stadions geführt. Schiedsrichter Alireza Faghani aus dem Iran brachte die Fahne vom Spielfeld (MANNSCHAFT berichtete).

«Ich hoffe, dass dem Jungen nichts passiert», sagte Portugals Spieler Rúben Neves nach dem Spiel. «Wir alle haben seine Botschaft verstanden, die ganze Welt.» Weiter erklärte der Fussballer, dass die Vorfälle in Katar nicht an den Sportlern vorbei gehen würden. «Wir wissen, was hier im Rahmen der Weltmeisterschaft passiert ist. Natürlich stehen wir alle hinter ihm und seiner Nachricht», so Neves weiter.

 

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Der Flitzer verband mit nur einer Aktion mehrere politische Botschaften. Auf der Vorderseite seines Superman-T-Shirts stand «Save Ukraine», auf dem Rücken «Respect for Iranian Woman». – dazu kam die Regenbogenflagge in seiner Hand. Möglicherweise suchte sich der Mann dafür gezielt dieses Spiel aus, weil der Schiedsrichter aus dem Iran stammt, wo das Regime seit Wochen versucht, eine massive Protestbewegung zu unterdrücken.


Übereinstimmenden Medienberichten aus Italien und England zufolge handelt es sich bei dem Mann um den Italiener Mario Ferri, der selbst bei Clubs in seiner Heimat, in Indien und Jordanien höherklassig Fussball gespielt hat. Demnach ist er bereits mehrfach bei internationalen Wettbewerben wie den Weltmeisterschaften 2010 und 2014, in der Champions League und der italienischen Serie A als Flitzer in Erscheinung getreten.

Homosexualität ist im WM-Gastgeberland Katar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft (MANNSCHAFT berichtete). Im Zuge des Turniers wird deshalb weltweit über die Sicherheit der LGBT-Community in Katar diskutiert.

Der Umgang mit dem Thema überlagerte die WM bereits vor dem ersten Spiel und auch während des Turniers. Mehrere europäische Teams wollten zunächst in Katar mit einer Kapitänsbinde in Regenbogen-Farben antreten. Im September entschieden sie sich dann jedoch dazu, eine Binde mit dem sogenannten «One Love»-Symbol zu tragen. Noch vor den ersten Spielen der englischen, deutschen oder dänischen Nationalmannschaften in Katar machten alle Teams unter dem Druck des Weltverbandes FIFA jedoch einen Rückzieher und verzichteten auf diese Form des Protestes.


Die FIFA drohte den Kapitänen beim Tragen einer solchen Binde die Gelbe Karte an und liess mögliche weitere Sanktionen gezielt offen. Dass keines der Teams daraufhin mit der «One Love»-Binde auflief, sorgte vor allem in Deutschland und Dänemark für massive Kritik (MANNSCHAFT berichtete).


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